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Warnstreik

Deutsche Bahn: So lange werden die Streiks dauern

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Die Deutsche Bahn (DB) und die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) befinden sich auf einem Konfrontationskurs, der den Bahnverkehr in Deutschland erheblich beeinträchtigen könnte. Die GDL hat überraschend zu einem 20-stündigen Warnstreik aufgerufen, der von Mittwochabend bis Donnerstagabend stattfinden soll. Als Reaktion darauf hat die DB die für diese Woche geplanten Tarifverhandlungen abgesagt.

Die Auswirkungen des Streiks werden voraussichtlich erheblich sein. Die DB kündigte an, dass sie das Angebot an Fahrten stark reduzieren wird. Sie plant, längere Züge mit mehr Sitzplätzen einzusetzen, um möglichst viele Menschen an ihr Ziel bringen zu können. Dennoch kann eine Mitfahrt nicht garantiert werden. Es wird erwartet, dass keine Züge grenzüberschreitend zwischen Österreich und Deutschland fahren werden. Auch Nachtzüge sind von den Streikmaßnahmen betroffen.

Verhandlungen auf Eis: DB und GDL im Clinch

„Entweder man streikt, oder man verhandelt. Beides gleichzeitig geht nicht“, sagte Personalvorstand Martin Seiler am Mittwoch. „Wer diese Verabredungen in dieser Gestalt bricht und kurzfristig zu Streiks aufruft und die Reisenden damit in Haftung nimmt, der kann nicht erwarten, dass wir weiter am Verhandlungstisch sitzen“, fügte er hinzu.

Die GDL hatte am Dienstag überraschend zu einem 20-stündigen Warnstreik aufgerufen. „Offenbar haben die Unternehmen das Entgegenkommen der GDL falsch verstanden, vielleicht sogar als Schwäche ausgelegt“, kritisierte die Gewerkschaft.

Verhandlungen im Stillstand: Was wird gefordert?

Die GDL fordert unter anderem 555 Euro mehr im Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie. Als Knackpunkt gilt die Forderung nach einer Absenkung der Arbeitszeit von 38 auf 35 Wochenstunden für Schichtarbeiter bei vollem Lohn.

Die Deutsche Bahn hatte in der ersten Runde ein eigenes Angebot vorgelegt, das unter anderem eine Entgelterhöhung von elf Prozent bei einer Laufzeit von 32 Monaten vorsieht. Zur Arbeitszeit findet sich in dem Offert nichts. „Wer glaubt, zulasten der Mitarbeiter zynisch auf Zeit spielen zu können, befindet sich im Irrtum“, hieß es von GDL-Chef Claus Weselsky.

Wie geht es weiter?

Die nächsten vereinbarten Gesprächstermine sind der 23. und 24. November. Ob diese stattfinden, ließen beide Seiten offen. Die Spannungen zwischen der DB und der GDL bleiben somit bestehen und die Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Verhandlungen hält an.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt und welche Auswirkungen der Streik auf den Bahnverkehr und die Passagiere haben wird.