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Anwerbung

Deutschland wirbt brasilianische Fachkräfte an

(FOTO: EPA-EFE/HANNIBAL HANSCHKE, iStock)

Die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Brasilien erleben eine weitere Vertiefung, wie der gemeinsame Besuch der deutschen Minister Annalena Baerbock und Hubertus Heil in Brasilien unterstreicht. Der Fokus dieses Treffens liegt auf der Anwerbung von medizinischem Personal und anderen Fachkräften aus dem südamerikanischen Land, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet.

Außenministerin Annalena Baerbock betont die Willkommenskultur Deutschlands gegenüber brasilianischen Fachkräften: „Deutschland heißt brasilianische Krankenpfleger und Elektriker mit offenen Armen willkommen. Wir möchten diese Partnerschaft weiter ausbauen.“ Arbeitsminister Hubertus Heil ergänzt, dass sie Deutschland in Brasilien als attraktives Land mit guten Lebens- und Arbeitsbedingungen präsentieren wollen.

Seit 2008 besteht eine strategische Partnerschaft zwischen den beiden Ländern, wobei Brasilien zudem Deutschlands bedeutendster Handelspartner in Südamerika ist. Arbeitsminister Heil hebt hervor, dass der Bedarf Deutschlands an qualifiziertem medizinischem Personal besonders groß ist und Brasilien einen Überschuss an solchen Fachleuten hat. Beispielsweise liegt die Arbeitslosenquote unter den Krankenpflegern in Brasilien bei etwa 10 Prozent. Aktuell sind rund 200 brasilianische Krankenpfleger in Deutschland tätig.

Die deutsche Arbeitsagentur vermittelt bereits seit 2008 qualifizierte Arbeitnehmer aus Brasilien. Laut Angaben der Agentur sind derzeit 374 Personen am Pflegeberuf interessiert, während 43 im technischen und handwerklichen Sektor sowie 42 Ingenieure und Informatiker nach Deutschland streben. Arbeitsminister Heil zufolge sei es möglich, jährlich bis zu 700 Pflegekräfte aus Brasilien nach Deutschland zu bringen.

Der Besuch der beiden Minister in Brasilien verdeutlicht die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen den Ländern, insbesondere im Hinblick auf den Fachkräftemangel in Deutschland. Die Anwerbung von Experten aus Brasilien bietet somit eine Win-Win-Situation, die beiden Nationen zugutekommt und die bestehenden bilateralen Beziehungen weiter festigt.