Start Infotainment Lifestyle
Schnaps

Die Wahrheit hinter den gängigsten Alkoholmythen

(FOTO: iStock/Rawpixel)
(FOTO: iStock/Rawpixel)

Von „Schnaps hilft bei der Verdauung“ bis hin zu „Frauen vertragen weniger als Männer“ – es gibt unzählige Annahmen und Theorien rund um den Alkoholkonsum. Doch welche davon halten einer genauen Betrachtung stand und welche entpuppen sich als reine Fiktion? Wir nehmen die gängigsten Mythen unter die Lupe und liefern Ihnen die Fakten.

Ein weit verbreiteter Ratschlag lautet, vor dem Trinken viel und fettig zu essen, um länger nüchtern zu bleiben. Tatsächlich kann eine gute Grundlage vor dem Trinken dazu beitragen, dass der Alkohol langsamer ins Blut gelangt. Ein voller Magen kann jedoch nicht verhindern, dass der Alkohol gänzlich aufgenommen wird. Er hilft lediglich, den Prozess zu verlangsamen.

Ein weiterer Mythos besagt, dass man schneller betrunken wird, wenn man seinen Drink durch einen Strohhalm trinkt. Das ist jedoch ein Trugschluss. Der Alkoholgehalt im Getränk bleibt gleich, egal ob man es durch einen Strohhalm oder direkt aus dem Glas trinkt. Mit einem Strohhalm neigt man jedoch dazu, schneller zu trinken und wird dadurch auch schneller betrunken.

Wahrheit über Schnaps

Ein Schnaps nach dem Essen soll angeblich bei der Verdauung helfen und das Völlegefühl lindern. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Zwar hat Schnaps eine entspannende Wirkung auf die Muskulatur und dadurch auch auf den Magen, er unterstützt jedoch nicht die Verdauung, sondern verlangsamt sie sogar.

Und wie sieht es mit der Reihenfolge des Trinkens aus? Viele halten sich an den Spruch „Wein auf Bier, das rat‘ ich dir; Bier auf Wein, das lass sein“. Allerdings konnte bisher niemand beweisen, dass die Reihenfolge des Trinkens einen Einfluss auf den Alkoholgehalt hat. Es kommt vielmehr auf die Menge an.

Frauen, Schlaf und Alkohol

Der Mythos, dass Frauen schneller betrunken werden als Männer, hält sich hartnäckig und ist tatsächlich wahr. Frauen haben einen geringeren Flüssigkeitsgehalt im Körper als Männer und der Alkohol verteilt sich daher auf weniger Flüssigkeit. Das führt dazu, dass bei Frauen die Blutalkoholkonzentration in Promille bei der gleichen Menge Getränke höher ist als bei Männern.

Auch der Glaube, dass Alkohol beim Einschlafen hilft, ist nur bedingt wahr. Zwar beruhigt Alkohol die Nerven und erleichtert das Einschlafen, doch der Schlaf wird unruhiger und ein Durchschlafen unwahrscheinlicher, da der Körper den Alkohol wieder abbauen muss.

Kochen mit Alkohol

Viele glauben, dass ein Kaffee nach der Party beim Alkoholabbau hilft und man wieder fahren kann. Doch das ist ein Irrglaube. Weder Kaffee noch eine kalte Dusche beschleunigen den Alkoholabbau. Der Körper braucht seine Zeit, um den Alkohol abzubauen.

Auch beim Kochen mit Alkohol, wie zum Beispiel Weißwein im Risotto oder Rotwein im Gulasch, bleibt immer noch ein Restalkoholgehalt im Essen. Zwar verdampft der Alkohol bei einer Temperatur von etwa 80 Grad, doch je nach Kochzeit kann immer noch Alkohol im Essen sein.

Österreicher weiterhin Spitzenreiter beim Alkoholkonsum

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass viele Mythen rund um den Alkohol auf Halbwahrheiten beruhen oder schlichtweg falsch sind. Es kommt weniger auf die Art des Alkohols oder die Reihenfolge des Trinkens an, sondern auf die Menge des konsumierten Alkohols. Und auch beim Kochen mit Alkohol sollte man bedenken, dass immer noch ein Restalkoholgehalt im Essen sein kann.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.