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KAMPF DER TITANEN

Dieser Kroate machte sogar Muhammad Ali Angst

(FOTO: zVg.)
(FOTO: zVg.)

Jure (George) Chuvalo gilt als einer der meistunterschätzten Sportler in der Geschichte des Boxsports. In Kroatien nennt man ihn heute noch „Rocky aus der Herzegowina“.gilt als einer der meistunterschätzten Sportler in der Geschichte des Boxsports. In Kroatien nennt man ihn heute noch „Rocky aus der Herzegowina“.

Als Sohn kroatischer Immigranten in Toronto geboren, begann Jure Chuvalo seine Profikarriere im Jahr 1956. Bereits 1958 wurde er kanadischer Meister und boxte in seiner Karriere gegen viele große und legendäre Boxer seiner Zeit, unter anderem Muhammad Ali, George Foreman, Joe Frazier, Floyd Patterson, Ernie Terell und Jerry Quarry.

Ali: „Er war mein stärkster Gegner“

Obwohl Chuvalo unter den größeren Namen nur gegen Quarry gewinnen konnte, machten ihn die Kämpfe gegen Muhammad Ali 1966 und 1972 weltberühmt. Die Worte, die Ali über den kroatischen Kanadier verlor, machen ihn noch heute zur lebenden Legende. „Er ist der stärkste Mann gegen den ich jemals gekämpft habe. Seine Nehmerqualitäten waren unglaublich“, sagte Ali über einen der wenigen Boxer, die er nicht zu Boden stürzen konnte. Insgesamt musste er in den zwei Kämpfen gegen den Kroaten sogar 27 Runden kämpfen.

Chuvalo selbst erinnert sich sehr gut an die Box-Duelle mit Muhammad Ali. „Nach dem Kampf 1966 hatte Ali Blut im Urin, weil ich ihn sehr oft in die Leber geschlagen habe. Ich glaube, dass er noch heute den Schmerz aus dem Kampf spürt“, sagte Chuvalo noch zu Alis Lebzeiten.

Von der Mafia bedroht?

Laut Boxexperten und den Aussagen vieler Boxer über Chuvalo, hatte der Kroate sehr wohl das Potenzial Weltmeister zu werden. Wieso er letztendlich die Kämpfe gegen Ali nicht für sich entscheiden konnte, begründet der Kroate oft mit den „mafiösen Verhältnissen im Boxsport“ „Ich hätte erster sein können. Aber Muhammad Ali hatte einen Mafiosi als Manager. Man hat meinem Manager, die Schiedsrichter und mich vor dem Kampf bedroht. Nach dem Kampf waren alle Fans, Reporter und Fotografen in meiner Ecke und wollten mich als neuen Weltmeister feiern. Aber die Schiedsrichter wurden mit dem Tod bedroht, sollten sie eine Punkteentscheidung mit meinem Sieg bekanntgeben“, so der kanadische Rocky, dessen Wurzeln in Proboj bei Ljubuški (Bosnien-Herzegowina) liegen. In seiner Karriere konnte er aber 73 Profi-Kämpfe für sich entscheiden (64 davon mit einem K.O.-Sieg). In den 18 Kämpfen, die er verlor, wurde er nie durch K.O. besiegt.

Tragisches Schicksal

Obwohl Chuvalo mit den Kämpfen gegen Ali in die Geschichte eingegangen ist, bleibt ihm der bittere Nachgeschmack bis heute, dass er doch nicht das nötige Glück hatte oder – wie er meint – in den entscheidenden Momenten ungerecht behandelt wurde. Auch in seinem Privatleben hatte Chuvalo sehr viel Pech: Zwei seiner Söhne starben an einer Überdosis Heroin, ein weiterer Sohn nach einem Selbstmord. Nach dem Tod des zweiten Sohnes verübte auch seine Ehefrau Selbstmord mit einer Überdosis an Schlaf- und Schmerztabletten. Sein einzig verbliebener Sohn Mitch ist heute ein bekannter Sportlehrer, der an der„University of Toronto arbeitet“.

Dass der legendäre Boxer seine Verwandtschaft und seine Heimat nie vergessen hat, zeigte er nochmals als er 2009 in den Geburtsort seiner Eltern Stipan und Kate kam. Ebenso überraschte er alle mit seinem fließenden Kroatisch. „Als meine Eltern nach Kanada kamen, konnten sie kein Englisch und wir haben zu Hause nur Kroatisch gesprochen“, so Chuvalo, der beim Besuch in Priboj bei Ljubuški die Tränen nur schwer zurückhalten konnte.

Dass der legendäre Boxer seine Verwandtschaft und seine Heimat nie vergessen hat, zeigte er nochmals als er 2009 in den Geburtsort seiner Eltern Stipan und Kate kam. Ebenso überraschte er alle mit seinem fließenden Kroatisch. „Als meine Eltern nach Kanada kamen, konnten sie kein Englisch und wir haben zu Hause nur Kroatisch gesprochen“, so Chuvalo, der beim Besuch in Priboj bei Ljubuški die Tränen nur schwer zurückhalten konnte.