Start News Panorama
WIRTSCHAFT

Erneut keine Interessenten für bosnische Waschmittelfabrik Dita

Die Kampagne "unterstützen wir Dita" scheint nicht viel bewirkt zu haben, da das Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten steckt. (Foto: zVg.)

Die Insolvenzverwaltung des bosnischen Haushaltschemikalienproduzenten Dita ist auch mit ihrem nunmehr siebten Anlauf für einen Verkauf der Aktiva des Unternehmens gescheitert.

Anfang April expandierte die bosnische Waschmittelfabrik Dita nach Albanien. Ihre Produkte sind in der Balkan-Region bekannt. Dennoch kämpft das Unternehmen seit Jahren um ihre Existenz. 2015 haben ehemalige Mitarbeiter Dita im Alleingang aufgebaut, nach dem sie durch Krieg und Privatisierung zerstört wurde. Vor dem Krieg war die Fabrik in Tuzla ein Zentrum der Chemie- und der metallverarbeitenden Industrie im sozialistischen Jugoslawien gewesen. Dita beschäftigte damals rund 1.400 Leute und stellte unter anderem ein Putzmittel gleichen Namens her. Nun steht das Unternehmen als Symbol für Korruption und Misswirtschaft in Bosnien-Herzegowina.

LESEN SIE AUCH: DER KULTURELLE KAMPF IN BOSNIEN-HERZEGOWINA

In Bosnien-Herzegowina scheint der Wert des kulturellen Sektors am aussterben zu sein. Das Ministerium für Kunst und Kultur erkennt den Wert dieser Güter nicht.

 

Seit drei Jahren produzieren Angestellte der Firma auf eigene Faust und versuchen Märkte auch außerhalb Bosnien-Herzegowinas zu erreichen. Versuche das Unternehmen zu verkaufen scheiterten. Der geschätzte Verkaufspreis von rund 9 Millionen Euro wurde beim siebten Verkaufsversuch auf 6 Millionen Euro herab gesenkt. Zwar wurden Verhandlungen mit potenziellen Käufern geführt, jedoch habe niemand ein Angebot gestellt, laut bosnischen Medien. Derzeit sind 75 Arbeiter in der Fabrik beschäftigt, die regelmäßig Gehälter erhalten. Für die weitere Produktion, den Erhalt der Maschinen und die Finanzierung bräuchte das Unternehmen dringend Investitionen. Die Zukunft von Dita ist ungewiss, trotz des Einsatzes der Mitarbeiter. Auch die Werbekampagnen die die Bürger Bosnien-Herzegowinas gestartet haben, scheinen die Liquidität des Unternehmens zu gewähren.