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SELBST IST DIE FRAU

Frauen in untypischen Berufen – Elena Križek: Bauingenieurin der Wiener U-Bahn

Elena-Krizek
FOTO: Igor Ripak

GIRLPOWER. Sie sind Automechanikerinnen, Polizistinnen, Securitys und Ingenieurinnen. Wir stellen euch Frauen vor, die in Branchen arbeiten, die in der Regel von Männern dominiert werden. Die nächste im Bunde ist Elena Križek, Bauingenieurin der Firma FCP.

Elena Križek kam 2004 aus ihrer Heimatstadt Belgrad nach Wien. Damals hatte sie dort gerade ihr Studium des Bauwesens abgeschlossen. Obwohl sie in Serbien während ihres Studiums zur Spezialistin für Baukonstruktionen geworden war, entschloss sie sich, in Wien an der Technischen Universität noch einmal zu studieren und sich auf Abwässer und Deponien zu spezialisieren. Und warum gerade Wien? „Da ging es um die Liebe. Mein damaliger Freund und heutiger Mann lebte hier“, verrät Elena, die sich in Österreich auch eine Familie aufgebaut hat und heute gemeinsam mit ihrem Mann, einem Informatiker, zwei Kinder hat.

Aber ihre geschickten Hände sind auch mit einer Reihe wichtiger Bauprojekte in Österreich, und vor allem in Wien, verbunden. Die angesehen Firma FCP (Fritsch, Chiari & Partner GmbH) ist eine der besten Adressen im Bauwesen, von der Planung großer Brücken bis zur statischen Berechnung von Infrastrukturkonstruktionen. Elena gehörte unter anderem dem Expertenteam an, von dem die Erweiterung und der Bau neuer Wiener U-Bahnstationen geplant und überwacht wurde.

„Für viele U-Bahnstationen habe ich die statischen Berech-nungen durchgeführt“, sagt Elena. Auf die Frage, wie man uns Laien am einfachsten erklären könne, was ihre Aufgaben sind, erklärt Elena: „Ich beschäftige mich mit Statik und Konstruktionsberechnung. Wenn Sie eine Wohnung kaufen, bekommen Sie den Plan des Architekten, wie sie aussehen wird, wo welche Räume liegen etc. Wir Bauingenieure und Statiker sind dafür zuständig, zu prüfen, ob die Pläne der Architekten umsetzbar sind, ob sie möglich sind oder nicht, wie viel Stahl in den Beton gehört, welche Profile…“

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GIRLPOWER. Sie sind Automechanikerinnen, Polizistinnen, Securitys und Ingenieurinnen. Wir stellen euch Frauen vor, die in Branchen arbeiten, die in der Regel von Männern dominiert werden. Beginnen wollen wir mit der 21-jährigen Automechanikerin, Jennifer Karger.

 

Bei der Firma FCP, so Elena, sind weibliche Bauingenieure keine Seltenheit, aber in Elenas Fach, dem Tiefbau, beträgt ihr Anteil nur 20 Prozent. „Jetzt haben wir wieder eine neue Kol-legin bekommen und ich glaube, dass das allmählich besser wird, aber in meinem Fachbe-reich sind wir sicher weniger. In meiner früheren Firma war ich die einzige Frau und es gab Situationen, in denen die Leute meinten, ich sei eine Sekretärin und keine Bauingenieurin“, erinnert sich die sympathische Belgraderin. Heute hat Elena diese Probleme nicht mehr, sondern ist in ihrem Fach als kompetente Baufachfrau bekannt, die jedes Detail vor dem Bau akribisch überprüft.