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Soziale Netzwerke

Gefährliche Kinderspiele werden in Serbien zum Trend

Symbolfoto. iStock/davit85
Symbolfoto. iStock/davit85

Challenges aus sozialen Netzwerken bringen momentan die Autofahrer in Serbien in Gefahr. Aber auch für Kinder, die diese Herausforderungen umsetzen wollen, können die Spiele gefährlich werden. Meist sind die Kinder 10 bis 16 Jahre alt.

Von TikTok über Instagram und Facebook. Die User jedes Sozialen Netzwerks erfinden Wettbewerbe, um ihre Klickraten zu steigern. Die Likes, die sie mir teilweise gefährlichen Challanges erhalten können, sind die Aufmerksamkeit unserer Zeit. Nachdem Zimtpulver essen und sich kaltes Wasser drüber zu schütten schon langweilig geworden sind, verlegt man den gefährlichen Spaß auf die Straße. Momentan hat es Serbien erwischt. Vermehrt tummeln sich Kinder zwischen 12 und 16 auf den Straßen und führen ihre Challanges vor.

Eier werfen wird zum Problem

Als lebensbedrohlich könnte man diesen Trend bezeichnen. Bei einem der neuen Trends werden fahrende Autos von Kindern mit Eiern beworden. Eine serbische Facebook-User meint dazu: „um 23:53 Uhr auf dem Bulevar, an der Abzweigung zur Radnička-Straße, vergnügen sich Kinder und bewerfen Autos mit Eiern. Ich hielt an und rief die Polizei, und während ich auf die Ankunft der Patrouille wartete, hielten fünf Autos mit demselben Problem an.

Die User ist allerdings kein Einzelfall. Belgrad ist voll von solchen Kindern, wie es scheint. Die meisten Beschwerden häufen sich auf der Toplička-Straße sowie am Bahnhof Belgrad. Dabei sind die Spiele unterschiedlich aufgebaut. Neben dem Eier-Werfen wurde noch eine Challange beobachtet: Kinder reißen unerwartet irgendwelche Türen auf und beschießen Mieter und Fußgänger mit Gegenständen. Die Fassaden werden auch in Mitleidenschaft gezogen. Mutwillig sollen die Kinder Fassaden beschädigen. Meist sind die Kinder 10 bis 16 Jahre alt.

Liegestütze auf dem Zebrastreifen

Ein anderes Spiel, dass sich jemand im Zuge der Like-Generierung ausgedacht hat, ist im Bezirk Zemun gesichtet worden. Als das grüne Licht für die Fußgänger aufleuchte, rannten drei Kinder – nicht älter als 11 Jahre) auf den Zebrastreifen und absolvierten Liegestütze. Vermutlich eine bestimmte Anzahl. Danach liefen sie weg.

Die Polizei fahndet nach den Tätern, bittet allerdings die Eltern, solche Spiele schon im vorhinein zu unterbinden. Ebenso wurde darauf hingewiesen, dass die Kinder zwar straffrei seien, weil sie minderjährig sind – gerichtliche Folgen allerdings durchaus möglich sind. Erst vor wenigen Tagen wurde ein 18-Jähriger in Subotica wegen ähnlichem Verhalten zu zehn Tagen Gefängnis verurteilt.

Beamte weisen nochmals auf die Gefahren des Eier-Werfens hin. Ein Fahrer könnte so die Kontrolle über sein Fahrzeug verlieren und verunglücken. Es wurde darauf hingewiesen, dass es in den Wintermonaten ebenfalls zu solchen Aktionen gekommen wäre. Allerdings wurden die Autos mit Schneekugeln und Eiszapfen beworfen.