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Haiangriffe an der Adriaküste: Sind Urlauber in Gefahr?

(FOTO: iStock/ ELizabethHoffmann)

Die Urlaubssaison hat begonnen, und sonnenhungrige Österreicher zieht es an die Küsten des Adriatischen Meeres. Nach einem bedauerlichen Haiangriff in Ägypten, bei dem ein russischer Staatsbürger verletzt wurde, stellt sich die Frage nach der Sicherheit in Urlaubsdestinationen im Adriatischen Raum. In diesem Artikel beleuchten wir die Gefahren und Sicherheit an den Stränden des Adriatischen Meeres. Außerdem geben wir Ratschläge für den Umgang mit Haien.

Im Adriatischen Meer gibt es zwar 54 Haiarten und zehn dokumentierte Fälle von Haiangriffen auf Menschen, doch insgesamt ist das Risiko eines Angriffs äußerst gering. Die erste tödliche Tragödie ereignete sich in der Nähe von Triest (Italien), als eine Frau infolge eines Weißen Hai-Angriffs verstarb. In Kroatien gab es mehrere tödliche Angriffe: 1934 in Kraljevica, 1955 in Opatija und 1960 in Bakar. Zwei weitere Angriffe wurden 2008 bei der Insel Vis verzeichnet, wobei die Opfer jedoch nur leicht verletzt wurden. In Montenegro hingegen ist die Situation deutlich entspannter: In den letzten 30 Jahren gab es keine gemeldeten Angriffe, und Delfine sind in der Bucht von Kotor ein häufiger Anblick, was auf eine Abwesenheit von Haien hindeutet.

Im unwahrscheinlichen Fall einer Begegnung mit einem Hai ist es wichtig, Ruhe zu bewahren. Panik und wildes Umherspritzen könnten den Hai reizen und sein Interesse wecken. Richard Peirce, renommierter Haifachmann, empfiehlt Augenkontakt mit dem Hai, um ihm zu signalisieren, dass man kein leichtes Opfer ist. Wenn der Hai im Angriffsmodus ist, sollte man sich im Wasser besonders groß machen. Ist der Hai nicht im Angriffsmodus, sollte man sich hingegen klein machen. Sich totzustellen, ist hingegen keine gute Idee.

Stattdessen empfiehlt Peirce, empfindliche Stellen wie Kiemen oder Augen des Hais zu schlagen, treten oder stechen. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, um nicht versehentlich in den Mund des Tieres zu geraten. Falls man Gegenstände wie eine Unterwasserkamera oder einen Schnorchel bei sich trägt, können diese als Waffen eingesetzt werden. Schließlich sollte man versuchen, sich langsam und ohne unnötige Wasserbewegungen vom Hai zurückzuziehen und dabei das Tier stets im Blick behalten.

Obwohl es keine Garantie gibt, unversehrt aus einer Haiattacke hervorzugehen, können diese Verhaltensweisen die Chancen auf ein glimpfliches Ende erhöhen. Dennoch bleibt die Wahrscheinlichkeit, im Adriatischen Meer Opfer eines Haiangriffs zu werden, äußerst gering. Somit steht einem entspannten Urlaub an den Küsten von Kroatien, Montenegro und Italien nichts im Wege.