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ERNÄHRUNG

Insekten im Brot: EU erlaubt Mehlwurmpulver ab 10. Februar

Symbolfoto. FOTO: iStock/Sissoupitch/Nik_Merkulov
Symbolfoto. FOTO: iStock/Sissoupitch/Nik_Merkulov

In der EU wird es ab Februar möglich, UV-behandeltes Mehlwurmpulver in Lebensmitteln zu verwenden, um den Vitamin-D-Gehalt zu steigern. Produkte mit erhöhtem Vitamin-D3 müssen klar gekennzeichnet werden.

Ab dem 10. Februar tritt in der Europäischen Union eine neue Verordnung in Kraft, die den Einsatz von UV-behandeltem Mehlwurmpulver in Lebensmitteln ermöglicht. Dieser Zusatzstoff darf bis zu vier Prozent in Produkten wie Brot und Kuchen ausmachen und bietet eine Vitamin-D-Quelle.

Hintergrund und Vorteile

Man gewinnt das Mehlwurmpulver aus getrockneten und gemahlenen Larven des Tenebrio molitor und behandelt es unter UV-Licht, wodurch der Gehalt an Vitamin D3 erheblich steigt. Das Pulver soll so eine effektive Alternative zu herkömmlichen Vitamin-D-Ergänzungsmitteln darstellen. Neben der Verwendung in Backwaren sind auch Einsatzmöglichkeiten in Käse und Fruchtkompott vorgesehen, wobei hier spezifische Mengenbeschränkungen gelten: bis zu 3,5 Gramm pro hundert Gramm für Obst- und Gemüsekompotte und bis zu ein Gramm für Käse.

Kennzeichnungspflichten

Sollte der Vitamin-D3-Gehalt durch das Mehlwurmpulver über eine bestimmte Schwelle steigen, ist eine deutliche Kennzeichnung erforderlich. Produkte müssen dann den Hinweis „Enthält durch UV-Behandlung erzeugtes Vitamin D“ tragen. Darüber hinaus müssen die genaue Vitaminmenge in der Nährwerttabelle sowie die Bezeichnung „UV-behandeltes Larvenpulver von Tenebrio molitor (Mehlwurm)“ angegeben werden. Verbraucher sollen auch darüber informiert werden, dass dieses Pulver Allergien auslösen kann, vergleichbar mit Reaktionen auf Krebstiere oder Hausstaubmilben.

Das französische Unternehmen Nutri’Earth besitzt die exklusiven Vertriebsrechte für das UV-behandelte Mehlwurmpulver in der EU für die nächsten fünf Jahre. Die Produktion erfordert mindestens 24 Stunden Futterkarenz vor der Trocknung der Larven, um sicherzustellen, dass diese ihren Verdauungstrakt entleeren.