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RÜCKHOLUNG

IS-Waisen: Kinder von Sabina S. in Österreich gelandet

(FOTOS: Interpol)

Am Mittwoch landeten die zwei Söhne der vermutlich umgekommenen Sabina S. in Wien-Schwechat.

2014 schlossen sich Sabina S. und Samra K. dem IS an. Wie eine Augenzeugin im Februar dieses Jahres berichtete, wurde Samra bei einem Fluchtversuch in Syrien zu Tode geprügelt. (KOSMO berichtete) Ihre Freundin gilt seit einem Schussangriff als verschollen.

Sabinas Mutter, Senada S., kämpft bereits seit mehreren Jahren dafür, ihre Tochter wieder nach Österreich zu bringen. Unter anderem verklagte sie die Republik. Sie war der Meinung, dass die Grenzpolizisten damals reagieren und die jungen Mädchen nicht ausreisen lassen dürfen. Senada verlor die Klage. (KOSMO berichtete) Seither setzt sich die Mutter für eine Rückholung ihrer vermeintlichen Enkel aus Syrien ein.

Söhne sind österreichische Staatsbürger
Ende August bestätigte das Wiener Rathaus, dass ein über UNICEF vermittelter DNA-Test ergab, dass es sich bei den beiden Buben wirklich um die Kinder von Sabina S. handelt. Damit sind die Kinder der Wienerin nun auch offiziell österreichische Staatsbürger. Daraufhin wurde eine Rückholung der beiden Buben aus dem Auffanglager Al-Hol im Norden Syriens geplant. (KOSMO berichtete)

Während offizielle Aussendungen vonseiten des Außenministeriums davon sprachen, dass der Fall weiterhin noch geprüft werde, so berichtet die „Heute“ von einer geheimen Cobra-Aktion. Im Artikel wird von einer „hochriskanten Mission“ gesprochen.

In österreichischer Obhut
Die beiden Jungen wurden gestern Mittag aus dem Internierungslager geholt und an der syrisch-irakischen Grenzen an österreichische Behörden übergeben. Laut APA ging wenige Stunden später der Flug von Erbil (Irak) nach Wien. Nach der Landung wurden die Kinder in eine Heeres-Einrichtung gebracht und vor der Öffentlichkeit abgeschirmt.

Der Anwalt der Großmutter, Clemens Lintschinger erklärte gegenüber dem „Kurier“, dass es beiden Kindern gut gehe. „Sie sollen so rasch wie möglich zu ihrer Großmutter Sie brauchen Normalität. Und sie brauchen psychologische Unterstützung und Hilfe beim Deutschlernen, damit sie sich möglichst rasch integrieren“, fügte er hinzu.

Rückholung von 18 weiteren IS-Kindern
Wie „Oe24“ berichtet, sollen sich insgesamt 20 Minderjährige in den ehemaligen IS-Gebieten befinden, die zurück nach Österreich geholt werden sollen. Wie Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) noch im Mai erklärte, handelt es sich um „Kinder mit Österreich-Bezug“.

Nachdem nun die Rückholung von Sabinas Söhnen gut über die Bühne ging, sollen auch die Kinder von Maria G. zurückgebracht werden. Letztere schloss sich vor fünf Jahren heimlich der Terrormiliz an. Vor etwas mehr als einem Monat bat die heute 22-jährige Salzburgerin öffentlich darum, mit ihren Kindern nach Österreich zurückkehren zu dürfen. (KOSMO berichtete)