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SERBISCHE MITTELALTERLICHE KUNST

Japanerin restauriert serbische Klöster und begeistert ihr Heimatland

(FOTO: zVg.)

Während ihres Kunstgeschichtestudiums an der Universität von Okayama lernte die Japanerin Sachi Shimada auch die byzantinische Kunst kennen und lieben und entdeckte später während ihres Masterstudiums in Beograd ihre Leidenschaft für die serbische mittelalterliche Kunst. Sie erhielt ein Stipendium von der jugoslawischen Regierung und verbrachte drei Jahre in Beograd.

Seitdem besucht die außerordentliche Professorin der Frauenuniversität „Chisinau“ in Tokio Serbien immer wieder und hat mit Nonnen zusammengelebt und mehrere serbischer Klöster restauriert. Sie trug auch zur Wiederbelebung der Fresken in Djurdjevi Stupovi in der Nähe von Novi Pazar bei, einem Teil des Weltkulturerbes unter dem Schutz der UNESCO.

Obwohl sie jetzt in Tokio lebt, ist sie in den sozialen Medien immer noch in diesem Balkanland präsent. In ihren Beiträgen spricht sie über die Schönheiten Serbiens. Sie schreibt Artikel über serbische mittelalterliche Kunst für japanische Medien und hat ein Buch über das serbische Kulturerbe auf Japanisch geschrieben, das veröffentlicht werden soll.

„Die Japaner wissen wenig über Serbien, und noch weniger über serbische Klöster“, sagte Shimada gegenüber dem Medium Novosti.
„Deshalb versuche ich, ihnen meine Erfahrungen so lebendig wie möglich zu vermitteln. Ich versuche, die Schönheit von Architektur, Kirchen und Klöstern zu veranschaulichen. Ich schreibe hauptsächlich über mittelalterliche Fresken und freundliche Menschen. Leser kontaktieren mich oft, besonders wenn sie serbische Klöster besuchen und deren Schönheit erleben.“

(FOTO: zVg.)

Ihre Liebe zur serbischen Kunst wurde ihr von Professor und Mentor Michitaka Suzuki vermittelt. Er war oft in Jugoslawien und erhielt den Namen Sava auf dem Berg Athos. „Das serbische mittelalterliche Königreich war zwischen dem Weströmischen Reich und Byzanz. Von der Verschmelzung dieser beiden Kulturen blieben interessante Gebäude und Kunstwerke“, sagte Shimada, die nach ihrer Rückkehr nach Japan Promotionsstudien eingeschrieben hat.

Sie arbeitete fast ein Jahrzehnt als Kuratorin im Museum in Gunmi, aber, wie sie sagt, lebt die serbische Kunst immer noch in ihr.
„Ich wollte nach Serbien zurückkehren. Ich kündigte und begann 2018, serbische Heiligtümer im Kosovo zu besuchen.“
Vor zwei Jahren führte sie mit Kollegen die Konservierung und Restaurierung der Wandmalerei in Djurdjevi Stupovi in Ras durch.
„Ich liebe es, Klöster in abgelegenen Orten zu besuchen und mit Mönchen zu sprechen. Freunde helfen mir oft, die Sprachbarriere zu überbrücken.“

Sie erinnerte sich daran, dass sie 2001 Angst hatte, als sie zum ersten Mal nach Belgrad ging:
„In Japan gab es kaum Informationen über Serbien. Ich fand einen Studenten aus Belgrad, der mir erzählte, wie es war, dort zu leben. Ich war nervös und ängstlich, als ich ging, aber alles änderte sich, als ich in Belgrad ankam.“

Sie wollte Djurdjevi Stupovi besuchen


„Von Anfang an hat mich dieses Kloster angezogen, weil es ein Porträt von König Dragutin und seiner Familie enthält. Dort lebte ich während der Arbeiten zwei Monate lang. Ich fühle mich bei Djurdjevi Stupovi zu Hause.“

Sie besuchte Zica fünfmal


„Das Kloster ist wunderschön, aber ich blieb nie länger als ein paar Stunden.“ Sie liebt die Fresken, besonders die Dynastie Nemanjica in Decani, weil sie eine einzigartige Idee haben. Sie lernte auch das Mönchsleben kennen:
„Sie haben ein Leben, das dem japanischen Lebensstil ähnelt. Mönche leben so, dass sie andere nicht stören, sind aber auch nicht auf sich selbst und ihre Wünsche konzentriert. So leben wir auch in Japan. Aber Japaner verhalten sich so, wie es die gesellschaftlichen Regeln verlangen, während Mönche nach Gottes Willen leben. Im Kloster fühle ich mich wie zu Hause.“

Shimada lebt mit ihrem Mann in Yokohama, einer Stadt etwa 25 Kilometer von Tokio entfernt. Sie geht drei Mal pro Woche in ein Unternehmen zur Arbeit: „Ich verdiene genug für ein normales Leben. Einmal pro Woche halte ich an der Frauenuniversität „Chisinau“ in Tokio eine Vorlesung und einmal im Monat unterrichte ich über serbische mittelalterliche Kunst an anderen Orten.“
Shimada, die auch wissenschaftliche Mitarbeiterin und Mitglied des Ausschusses für Kunstgeschichte der SANU ist, hofft, in diesem Jahr ein Stipendium für Forschung zu erhalten. Und wenn sie es bekommt, wird sie Klöster und Kirchen in Montenegro und Bosnien besuchen.