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NIKOLA TRAF HIROMI

Serbisch-japanische Liebesgeschichte: Nikola verließ seine Heimat aus Liebe

(FOTO: Screenshot/Facebook)

Der 27-jährige Nikola Nesic aus Vranje in Serbien war seit dem Kindesalter von der japanischen Kultur fasziniert, und sein Kindheitstraum war, Menschen aus diesem fernen Land kennenzulernen. Nach vielen Jahren ist sein Traum in Erfüllung gegangen – er hat die Liebe seines Lebens in Japan gefunden.

„Vor ein paar Jahren sollte ich auf einem Kreuzfahrtschiff arbeiten. Drei Tage vor dem Boarding hatte ich einen gebrochenen Arm und musste operiert werden, deswegen wurde nichts aus dem Job. Nach der Reha ging ich nach und arbeitete dort in einem Restaurant“, erzählt Nikola für “Telegraf.rs”.

Auf Malta lerne er Menschen aus aller Herren Länder kennen, aber zu den regelmäßigen Gästen in „seinem“ Restaurant gehörten auch viele Japaner, deren Kultur und Verhalten Nikola bewunderte. Er wünschte sich, eine junge Japanerin kennenzulernen.

„Ich sollte an dem Tag frei haben, aber eine Kollegin bat mich, für sie einspringen. Also öffnete ich das Lokal, und um die Mittagszeit erschien eine junge Frau. Ich spendierte ihr einen Drink aufs Haus und beschloss, sie einzuladen, mit mir auszugehen.“

„Hiromi Nishimuru war für einen Kurzurlaub nach Malta gekommen, weil sie vor einem neuen Job ein paar Tage frei hatte. Ich brachte ihr den Drink und wir kamen ins Gespräch. Ich lud sie zu einem gemeinsamen Mittagessen am nächsten Tag ein. Sie war überrascht, aber sie sagte zu. Danach verbrachten wir einen romantischen Abend am Strand und hatten unseren ersten Kuss“, erinnert sich Nesic.

Ein paar Tage später musste Hiromi zurückreisen, und der Abschied fiel beiden schwer. Sie suchten nach einem Weg, „immer“ zusammen sein zu können. So beschloss Nikola, nach Japan zu ziehen.

„Es war fast unmöglich, ein Visum zu bekommen. Die japanische Botschaft in Belgrad sagte mir, dass ich maximal drei Monate bleiben darf und danach wieder ausreisen muss. Die einzige Möglichkeit, ein längeres Visum zu bekommen, war mit einer Japanerin verheiratet zu sein. Das habe ich Hiromi auch gesagt. Sie meinte, ich soll für drei Monate nach Tokio kommen, damit wir sehen, wie gut wir im Alltag zusammenpassen. Dann werden wir schon weitersehen. Ich kündigte meinen Job, kratzte all mein Geld zusammen und flog nach Japan.

Wie ein anderer Planet

„Nach 24 Stunden im Flugzeug war in Tokio gelandet. Damals hatte ich keine Ahnung, in was für einem Land ich war. Wir beide waren überglücklich, aber nach 10 Tagen sollte ich auch ihre Eltern kennenlernen. Sie betrachteten mich wie ein Marsmännchen, irgendwie ist Japan wirklich wie ein anderer Planet. Sie machten sich Sorgen um ihre Tochter.“

Das Verhalten der Eltern deutete darauf hin, dass sie der Idee des jungen Paares nichts abgewinnen konnten. Sie waren besorgt, aber die beiden Verliebten ließen sich von ihrem Plan nicht abbringen.

„Ich suchte Arbeit und machte Japanischkurse. Wir bewiesen, dass wir zusammenleben können, und die Eltern lenkten ein, als sie mich besser kennenlernten“, erzählte Nikola den Medien.

Das junge Paar nahm einen Kredit auf und kaufte eine Eigentumswohnung, danach wurden sie Eltern.

„Unser Sohn Rio ist das Schönste, das uns je passiert ist. Hiromi wurde schwanger, der Kleine ist am 17. Juli auf die Welt gekommen. Wir bekommen viel Unterstützung von allen Seiten. Ich bin Alleinverdiener, weil in Japan Frauen nicht arbeiten, wenn sie eine Familie gründen. Wir kommen mit einem Gehalt ganz gut aus.“

Hemdreißen für Glück

„Als mein Sohn geboren wurde, feierte ich mit Freunden in einer Bar. Ich habe Drinks ausgegeben, und sie haben mein Hemd gerissen – das soll Glück bringen. Ich fühlte mich wie in Serbien. In einem Monat reisen wir alle gemeinsam nach Serbien, und ich freue mich unheimlich, wir werden schon sehnlichst erwartet“, erklärte der Wahljapaner aus Serbien.