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"SCHOCKTHERAPIE"

Kickl bei Landtagswahl: „Projekt Volkskanzler“ hat gerade erst gestartet (VIDEO)

FOTO: EPA-EFE/FILIP SINGER
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Im Vorfeld der steirischen Landtagswahl rief FPÖ-Chef Herbert Kickl in der Grazer Seifenfabrik dazu auf, die Wahl als Protest gegen die Regierungsverhandlungen in Wien zu nutzen. Am Donnerstagabend veranstalteten die steirischen Freiheitlichen als erste große Partei ihren Wahlkampfabschluss unter dem Motto „Jetzt erst recht“.

Herbert Kickl, der die Veranstaltung als Wahlkampfhelfer für den steirischen Spitzenkandidaten Mario Kunasek begleitete, richtete seine Kritik insbesondere an die politischen Entwicklungen auf Bundesebene nach der Nationalratswahl. In seiner über 40-minütigen Rede warf er anderen Parteien „Machtgeilheit“ vor und bezeichnete Bundespräsident Alexander Van der Bellen abfällig als „Kuppler“, der nach seiner Ansicht in ideologischen Scheuklappen gefangen sei.

„Ende des Karl Nehammer“

Kickl äußerte die Hoffnung auf einen entscheidenden Wahlausgang in der Steiermark, der seiner Meinung nach eine „Schocktherapie“ auf Bundesebene und das „Ende des Karl Nehammer“ als ÖVP-Chef und Bundeskanzler auslösen könnte. Trotz der laufenden Verhandlungen bleibt er optimistisch und erklärte, dass „das Projekt Volkskanzler (…) gerade erst zu rollen begonnen“ hat. Zudem lobte er Kunasek als eine „großartige Wahlkampflokomotive“.

Mario Kunaseks Zuversicht

Mario Kunasek zeigte sich siegessicher. Er unterstrich die Bedeutung eines starken Abschneidens der FPÖ. Dieses solle auch in den Verhandlungsräumen im Palais Epstein deutlich zu spüren sein. Kunasek legte besonderen Fokus auf die Wahlkampfthemen Gesundheitsversorgung, Verkehrspolitik und Integration. Er betonte, dass die Partei nach der Wahl sofort in der Steiermark an die Arbeit gehen müsse.

Das Wahlkampffinale der FPÖ wurde von Protesten begleitet. An diesen nahmen etwa hundert Menschen, darunter „Omas gegen Rechts“, teil, um ein Zeichen gegen rechte Politik zu setzen. Unterdessen beenden am Freitag die weiteren großen Parteien ÖVP, SPÖ, Grüne und Neos ihre Wahlkampfaktivitäten. Bereits am Donnerstagnachmittag hatte die KPÖ mit einem Infostand auf dem Grazer Hauptplatz ihre Kampagne abgeschlossen.