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Apotheker

Krise: Gehalt der Apotheker in Deutschland im Fokus

(FOTO: iStock/makasana)
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Die Apothekenlandschaft in Deutschland befindet sich im Umbruch: Seit 2009 ist die Zahl der öffentlichen Apotheken stetig rückläufig. Allein in Baden-Württemberg wurden in den vergangenen 25 Jahren 550 Apotheken geschlossen, sodass heute noch 2264 Apotheken geöffnet sind. Die Branche schlägt Alarm, fordert unter anderem höhere Gebühren und hat am 14. Juni einen Warnstreik initiiert. Doch wie steht es eigentlich um das Gehalt der Apotheker in Deutschland?

Die Schließungswelle von Apotheken ist vor allem auf gestiegene Betriebs- und Personalkosten zurückzuführen, während die staatlich regulierten Gebühren unverändert geblieben sind. Im Rahmen eines Zehn-Punkte-Plans verlangen die Apothekerverbände eine Erhöhung der Gebühren für verschreibungspflichtige Medikamente von 8,35 Euro auf 12 Euro pro Packung.

Zum Gehalt der Apotheker: Laut Daten der Bundesagentur für Arbeit beträgt das durchschnittliche monatliche Bruttogehalt für Apotheker in Deutschland 4.683 Euro. Dabei sind regionale Unterschiede zu verzeichnen – im Rheinland-Pfalz verdienen Apotheker 5.027 Euro, während es in Baden-Württemberg 4.760 Euro sind. Auch Altersgruppe und Geschlecht spielen eine Rolle: Männer verdienen durchschnittlich 5.200 Euro, Frauen hingegen etwa 4.500 Euro – also 700 Euro weniger. Basierend auf dem Durchschnitt liegt das jährliche Durchschnittsgehalt für Apotheker in Deutschland bei 58.900 Euro.

Obwohl der Beruf des Apothekers nicht zu den bestbezahlten Berufen im Land zählt, ermöglicht er laut einem Steuerberater auf einer spezialisierten Webseite dennoch ein gutes Leben. Im Vergleich zu anderen Berufen verdienen Apotheker bereits zu Beginn ihrer Karriere relativ hohe Gehälter.

In öffentlichen Krankenhausapotheken sind die Gehälter in der Regel höher als in privaten Apotheken. Diese Einrichtungen zahlen nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD), wobei die Steuerklasse die Höhe des Gehalts beeinflusst. Das monatliche Bruttogehalt in Krankenhausapotheken bewegt sich zwischen 3.500 und 7.000 Euro. Zusätzlich werden Bereitschaftsdienste separat vergütet, wobei die Zuschläge dafür zwischen 79 und 284 Euro liegen.

Im Zuge der aktuellen Streiks und der Forderungen der Apothekerverbände rückt die wirtschaftliche Situation der Branche in den Fokus. Dabei sollte auch die Frage der Gehälter und Arbeitsbedingungen der Apotheker nicht außer Acht gelassen werden.