Der Kultkleinwagen Zastava Yugo kehrt zurück – nicht als E-Auto, sondern mit Verbrenner. Designer Aleksandar Bjelic plant sechs verschiedene Modelle zu Preisen unter 20.000 Euro.
Aleksandar Bjelic enthüllte auf dem Car Design Event in München die ersten Konturen des wiederbelebten Zastava Yugo. Der einst als „Käfer des Balkans“ bekannte Kleinwagen soll als preiswertes Modell zurückkehren und deutlich unter der 20.000-Euro-Marke positioniert werden.
Im Gegensatz zu aktuellen Retro-Neuauflagen wie dem Renault 5 oder Twingo wird der neue Yugo zunächst mit konventionellem Verbrennungsmotor auf den Markt kommen. Professor Bjelic betont jedoch, dass es sich nicht um ein reines Retrofahrzeug handelt: „Wir wollen die Grundidee eines bezahlbaren Kleinwagens wiederbeleben.“ Parallel entwickelt das Team eine Elektroversion, wenngleich die Ladeinfrastruktur in den Balkanländern noch Entwicklungspotenzial aufweist.
Umfangreiche Modellpalette
Die Produktpalette des künftigen Yugo gestaltet sich umfangreich: Neben dem klassischen Dreitürer sind ein Fünftürer, ein viersitziges Cabriolet, ein Roadster, ein SUV sowie ein kompakter Lieferwagen vorgesehen. Designer Darko Marceta arbeitet bereits an Roadster- und SUV-Modellen im Maßstab 1:5, die noch in diesem Jahr präsentiert werden sollen.
⇢ E-Ferrari? Italiener und Chinesen schmieden Allianz
Der offizielle Startschuss für das Projekt ist für die World Expo 2027 in Belgrad, der Hauptstadt Serbiens, geplant, wo ein fahrbereiter Prototyp vorgestellt werden soll. Für dessen Entwicklung kooperiert Bjelic mit einem „europäischen Volumenhersteller“ – Branchenbeobachter vermuten dahinter den Stellantis-Konzern.
Technische Details
Konkrete technische Spezifikationen bleiben noch unter Verschluss. Erwartet wird jedoch ein Benzinmotor zwischen 1,2 und 1,6 Litern Hubraum mit mindestens 80 PS. Eine sportlichere Variante könnte sogar bis zu 130 PS leisten.
Bjelic zeigt sich zuversichtlich, bald einen Produktionspartner zu finden, um den Marktstart für 2028/2029 zu realisieren.
Historisches Erbe
Der ursprüngliche Zastava Yugo wurde von, 1980 bis 2008 im serbischen Kragujevac produziert und entwickelte sich zum Symbol der jugoslawischen Industrie. Als eines der ersten Großserienfahrzeuge auf dem Balkan sollte der Yugo während der sozialistischen Ära ein günstiges Auto für breite Bevölkerungsschichten darstellen. Mit über 800.000 produzierten Einheiten fand der Kleinwagen weltweite Verbreitung, darunter auch in den USA, wo er Mitte der 1980er-Jahre vor allem durch seinen niedrigen Preis bekannt wurde – allerdings auch wegen Qualitätsmängeln in die Kritik geriet.
Für das neue Yugo-Projekt plant Bjelics Team, die technische Plattform von einem etablierten europäischen Hersteller zu übernehmen. Als wahrscheinlichster Partner gilt der Stellantis-Konzern, zu dem Marken wie Fiat und Peugeot gehören – was dem neuen Yugo eine moderne und bewährte technische Basis verschaffen könnte.
Folge uns auf Social Media!
