Bei der kürzlich abgehaltenen Karate-EM gewann die gebürtige Bosnierin Gold für Österreich. Wir trafen Jelena Lela Petrović zum kurzen Interview.
Lela lebt seit zehn Jahren in Österreich und arbeitet als Lehrerin. Karate ist bereits seit über 20 Jahren ihre große Leidenschaft, was neben den großen sportlichen Erfolgen auch ihr schwarzer Gürtel beweist. Als Mitglied des Karate-Klubs „Sochin“ aus Gänserndorf und österreichische Nationalteam-Kämpferin kämpfte Jelena “Lela” Petrović in Polen um die Goldmedaille. Sie trat in der Disziplin Kate, einer Übungsform, die aus stilisierten Kämpfen besteht, an und gewann das begehrte Edelmetall.
KOSMO: Wie fühlt es sich für als gebürtige Bosnierin für Österreich anzutreten?
Lela Petrović: Ich bin stolz, die österreichische Nation bei großen Wettkämpfen vertreten und Medaillen für gewinnen sie zu können. Leider wird Sport in Bosnien nicht so geschätzt wie in Österreich und das tut mir sehr leid. Ich hoffe, dass sich auch die Situation in Bosnien ändert, und dazu müssen wir alle beitragen.
Wie hast du dich nach der Silbermedaille 2017 auf die diesjährige EM vorbereitet?
Aufgrund der Corona-Pandemie verliefen die Vorbereitungen nicht wie geplant. Die meiste Zeit habe ich bei meinem Heimatverein mit meinem Trainer Nezrali Ahmetović vorbereitet. Da ich diesen Sport seit vielen Jahren ausübe, habe ich einen Teil der Vorbereitung – den Fitness-Teil – alleine gemacht.
Leider hatten wir keine Gelegenheit, zu einem Wettkampftest zu gehen, um zu sehen, in welcher Form wir waren. Aber auch ohne das haben wir es geschafft, Gold zu gewinnen. Ich möchte erwähnen, dass auch mein Trainer mit 4 Medaillen bei dieser EM außerordentliche Erfolge erzielt hat.
In welcher Disziplin hast du Gold gewonnen und was ging vor und während des Finales durch den Kopf?
Ich gewann Gold in der Disziplin Kata in der Seniorinnen-Kategorie. Am meisten beschäftigte mich der Gedanke, die ganze Zeit auf den Boden konzentriert zu bleiben. Wenn ich mich für die Tatami (Matte – Amn.d.Red.) fertig mache, lasse ich mich davon nicht ablenken. Es ist einfach ein phänomenales Gefühl, auf die Tatami zu gehen und sein Maximum zu geben – nur für diesen Moment zu leben, für die perfekte Ausführung der Kata. Ich weiß, dass Leute im Publikum sitzen, die dafür beten, dass ich meine Ziele verwirklichen kann. Es gibt natürlich auch jene, die mir das Gegenteil wünschen, aber ich bemühe mich immer, die Erwartung der ersteren zu erfüllen.
Wie hast du es geschafft, während Corona in Form zu bleiben?
Wie die ganze Welt traf auch mit die Corona-Pandemie hart. Am Anfang war es ein Schock, alles war neu, wir wussten nicht, was uns morgen erwartet, was richtig ist und was nicht. Ich kann sagen, dass ich mental stark geblieben bin. Karate ist ein Individualsport, daher bin ich es gewohnt, für mich selbst zu kämpfen, und es hat mir nicht nur in dieser, sondern auch in vielen anderen Situationen geholfen. Die Trainings waren begrenzt, daher habe ich die Trainings meistens alleine zu Hause gemacht, soweit es die Bedingungen erlaubten. Ich habe das Glück, außerhalb von Wien zu leben, daher habe ich die Möglichkeit, jeden Tag draußen zu sein und es hat mir sehr geholfen, in Form zu bleiben und nicht mit dem Training aufzuhören.
Was steht als nächstes an?
Nach einer kurzen Pause ist es Zeit für neue Siege. Jetzt werde ich mich ein wenig mehr der Arbeit im Club mit Kindern widmen, um sie auf die kommenden Turniere vorzubereiten, die uns erwarten. Ich werde weiter hart trainieren. Mein Ziel ist es, nächstes Jahr wieder mit einer Medaille nach Hause zurückzukehren – aber dann von der Weltmeisterschaft.
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