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Jugendschutz

Macron erklärt TikTok und Co. den Krieg und will Teenagern soziale Medien verbieten

Macron, Orban und Fico beim EU-Gipfel in Brüssel am 20. März 2025.
EPA-EFE/OLIVIER HOSLET

Nach einer tödlichen Attacke greift Frankreichs Präsident durch: Macron will Minderjährigen unter 15 den Zugang zu sozialen Medien verwehren und den Messerkauf erschweren.

Nach einem tödlichen Messerangriff in einer französischen Schule will Präsident Emmanuel Macron den Zugang zu sozialen Netzwerken für Kinder unter 15 Jahren verbieten. Zudem kündigte er eine Verschärfung der Vorschriften für den Verkauf von Stichwaffen an Minderjährige an.

Auslöser für die Ankündigung war ein Vorfall in einer Mittelschule in Nogent im Nordosten Frankreichs. Dort hatte ein 15-jähriger Schüler während einer Taschenkontrolle eine 31-jährige Schulassistentin mit mehreren Messerstichen tödlich verletzt und einen Polizisten attackiert.

⇢ Nach Amoklauf: Dieser Präsident will Social Media für Kinder verbieten!

Der Jugendliche, der als Schülervertreter im schulischen Anti-Mobbing-Programm aktiv war, war in diesem Jahr bereits wegen Unterrichtsstörungen kurzzeitig suspendiert worden.

Macrons Verbotspläne

„Wir müssen soziale Netzwerke für Kinder unter 15 Jahren verbieten“, erklärte Macron in einem Interview mit dem Fernsehsender France 2. „Ich gebe uns einige Monate Zeit, um Europa zum Handeln zu bewegen. Andernfalls werden wir damit in Frankreich beginnen.“ Der Staatspräsident kündigte zudem an, den Verkauf von Klingenwaffen, insbesondere im Online-Handel, strenger zu regulieren.

Die geplanten Maßnahmen sollen mit empfindlichen finanziellen Sanktionen und Verboten durchgesetzt werden. „Ein 15-jähriger Teenager wird kein Messer mehr über das Internet kaufen können“, betonte Macron.

Premierminister François Bayrou unterstrich die Dringlichkeit des Problems in den sozialen Medien und versprach, „diese weit verbreitete Plage zum öffentlichen Feind zu erklären“.

Frühere Initiativen

Bereits im April hatte der damalige Premierminister Gabriel Attal ähnliche Vorschläge unterbreitet. Er plädierte für ein Verbot sozialer Netzwerke für Kinder unter 15 Jahren und Zugangsbeschränkungen während der Nachtstunden für ältere Teenager.

Diese Maßnahmen waren Teil eines umfassenderen Plans zur Bekämpfung der Internetabhängigkeit bei Jugendlichen.