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Bluttat im Gemeindebau

Mann erschießt Nachbarn nach Musikstreit!

Polizeiabsperrung
Symbolbild FOTO: iStock

Laute Musik, nächtlicher Streit und ein tödlicher Schuss: Ein 50-jähriger Hobby-DJ sitzt nach der Tötung seines iranischen Nachbarn in U-Haft.

Nach einem nächtlichen Streit mit seinem persischen Nachbarn Milad E. sitzt der 50-jährige Hobby-DJ Heinz R. nun in Untersuchungshaft. Der bekennende Austria-Fan hatte in einer Gemeindebauanlage in Wien-Donaustadt zur Waffe gegriffen und den 33-jährigen Iraner erschossen. Seine Verteidigungsstrategie änderte sich dabei mehrfach: Zunächst behauptete er, den Nachbarn mit einem Einbrecher verwechselt zu haben, später sprach er von Notwehr gegen einen angeblichen Messerangriff.

Anrainer schildern die Vorgeschichte anders: Demnach hatte Heinz R. mitten in der Nacht übermäßig laute Musik gespielt, woraufhin Milad E. an seine Tür pochte und lautstark Ruhe forderte. Zwischen den alleinlebenden Männern hatte es bereits in der Vergangenheit Konflikte gegeben – der Iraner hatte seinen Nachbarn wegen Sachbeschädigung angezeigt, nachdem dieser den Fußabstreifer vor seiner Wohnungstür angezündet hatte. Der tödliche Schuss traf Milad E. in die Brust, er verstarb noch im Stiegenhaus.

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Alkoholisierter Zustand

Der mutmaßliche Täter stand zum Tatzeitpunkt erheblich unter Alkoholeinfluss. Nach dem Konsum mehrerer Flaschen Rotwein dürfte sein Blutalkoholwert deutlich über zwei Promille gelegen haben – eine genaue Messung erfolgte allerdings nicht. Seine Anwältin Astrid Wagner sieht darin einen möglichen schuldmindernden Umstand, eventuell sogar eine Zurechnungsunfähigkeit nach Paragraf 287 des Strafgesetzbuches. Ein entsprechendes Gutachten wurde bereits angefordert.

In zwei Wochen steht die nächste Haftprüfung für Heinz R. an.

Es gilt die Unschuldsvermutung.