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Medienumbruch

Nach 44 Jahren: Aus für Musikgigant MTV

MTV
FOTO: EPA/JASON SZENES

Das Ende einer Ära im Musikfernsehen zeichnet sich ab: MTV wird seine Präsenz drastisch reduzieren und zum 31. Dezember 2025 zahlreiche Spartenkanäle einstellen. Für deutsche Zuschauer bleibt lediglich das ursprüngliche Hauptprogramm erhalten.

Laut der Medienseite „DWDL“ trifft es unter anderem die Sender MTV Music, MTV 80s, MTV 90s, Club MTV sowie MTV Live.

Hintergrund dieser weitreichenden Umstrukturierung ist die Übernahme des Mutterkonzerns Paramount durch das Unternehmen Skydance. Im Rahmen dieser Neuausrichtung werden Spartensender weltweit aufgegeben. Als Begründung führt der Konzern den fundamentalen Wandel im Medienkonsum an: Da Musikinhalte heute primär über Plattformen wie Spotify oder YouTube gestreamt werden, haben spezialisierte Musikfernsehkanäle ihre einstige Bedeutung weitgehend eingebüßt.

MTVs kulturelles Erbe

Seit seiner Gründung im Jahr 1981 avancierte MTV rasch zum globalen Aushängeschild des Musikfernsehens. Besonders in den 1990er- und 2000er-Jahren prägte der Sender maßgeblich Popkultur, Modetrends und Jugendkultur. Der Erfolg basierte jedoch nicht ausschließlich auf Musikvideos: Formate wie „Jackass“, „Next“ und „Flavor of Love“ sowie Zeichentrickserien wie „Drawn Together“, „Celebrity Deathmatch“ und „South Park“ machten den Sender zu einem kulturellen Fixpunkt.

Mit dem Aufstieg sozialer Netzwerke und Streamingdienste schwand jedoch MTVs Einfluss kontinuierlich. Die aktuelle Entscheidung besiegelt nun endgültig das Schicksal des traditionellen Musikfernsehens – wobei das Hauptprogramm als nostalgischer Bezugspunkt bestehen bleibt.

Regionale Auswirkungen

In Deutschland und Österreich wird ausschließlich das MTV-Hauptprogramm weitergeführt. Nach Informationen von „DWDL“ sind hierzulande vorerst keine Veränderungen geplant. Die Abschaltungen betreffen neben europäischen Märkten auch Länder wie Australien und Brasilien.

Der ikonische Kuss zwischen Britney Spears und Madonna bei den MTV-Music Awards 2003 bleibt als einer der denkwürdigsten Momente der Popgeschichte in Erinnerung.