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Triumph

Nach Nervenschlacht: JJ holt ESC-Sieg für Österreich (VIDEO)

ESC JJ
FOTO: EPA-EFE/GEORGIOS KEFALAS

Österreich jubelt! Mit seiner außergewöhnlichen Countertenor-Stimme und der eindringlichen Ballade „Wasted Love“ holte JJ den dritten ESC-Sieg nach Wien.

Der Countdown zum dritten österreichischen ESC-Triumph begann um 21 Uhr, als Michelle Hunziker, Hazel Brugger und Sandra Studer den 69. Eurovision Song Contest (ESC) in Basel eröffneten. Was folgte, war ein vierstündiges Nervenbeben, das erst um 0.59 Uhr sein erlösendes Ende fand: JJ, der außergewöhnliche Countertenor aus Österreich, setzte sich mit seiner eindringlichen Ballade „Wasted Love“ gegen die internationale Konkurrenz durch. Ein Erfolg, der zwar von Experten prophezeit wurde, aber dennoch überraschte – schließlich hatten die Wettbüros bis zuletzt Schweden favorisiert.

Mit seiner unkonventionellen Popoper und einer beeindruckenden Inszenierung, die für 180 Millionen Zuschauer in Schwarz-Weiß übertragen wurde, eroberte JJ die europäischen Herzen im Sturm. Der Künstler bewies Mut, indem er auf einen komplexen, bereits als „Bohemian Rhapsody des Song Contest“ bezeichneten Titel setzte. Seine professionelle Herangehensweise zeigte sich auch in strategischen Interview-Pausen zur Stimmschonung.

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Nach der Siegesverkündung blieb er trotz überwältigender Emotionen gefasst: „Ich werde jetzt kurz vor Freude heulen und dann meinen Song noch einmal performen. Etwas, das ich mir ja so sehr gewünscht habe.“

Dramatische Punktevergabe

Die Spannung erreichte ihren Höhepunkt während der Punktevergabe. Bereits in der Jury-Wertung brillierte JJ mit acht Höchstwertungen von 12 Punkten für Österreich. Das Publikumsvoting, das dramaturgisch geschickt vom Letztplatzierten bis zu den Spitzenreitern verlesen wurde, bescherte ihm schließlich genügend Punkte, um Israel mit dessen 357 Zählern noch zu überholen.

Die Konsequenz dieses Erfolgs: Im Mai 2026 wird der Eurovision Song Contest voraussichtlich in der Wiener Stadthalle stattfinden – ein Großereignis, das den finanziell angeschlagenen ORF vor Herausforderungen stellt, denn die Ausrichtung des Musikwettbewerbs verschlingt rund 30 Millionen Euro.

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Finanzielle Herausforderungen für den ORF

Die Ausrichtung des ESC 2026 stellt den ORF vor erhebliche finanzielle Hürden. Als öffentlich-rechtlicher Sender muss er die erwarteten Kosten von rund 30 Millionen Euro ohne direkte staatliche Zuschüsse stemmen. Dies führt bereits jetzt zu internen Diskussionen über notwendige Programmumstrukturierungen und mögliche Kooperationen mit großen Werbepartnern, um das Megaevent zu finanzieren, ohne andere Programmbereiche zu stark zu belasten.

Triumphale Heimkehr

Zunächst steht jedoch das Feiern im Vordergrund: JJ kehrt bereits am Sonntag nach Österreich zurück. Seine Ankunft mit dem Austrian Airlines Flug OS 570 aus Zürich wird für 16.25 Uhr in Schwechat erwartet.

Der ORF plant einen großen Empfang mit Fan-Empfang, Pressekonferenz und TV-Sondersendung. Auch oe24.TV überträgt die Heimkehr des neuen ESC-Champions live.

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Mit diesem Triumph reiht sich JJ in die illustre Riege österreichischer ESC-Gewinner ein: 1966 Udo Jürgens, 2014 Conchita Wurst – und jetzt, im Jahr 2025, JJ.