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BLUTSAUGER

„Naturkatastrophe“ in Kroatien : Plage erschwert Touristen den Urlaub

KROATIEN_MEER
(FOTO: iStock/florin1961)

Wer demnächst einen Urlaub in Kroatien plant, sollte sich auf eine heftige Gelsenplage vorbereiten. Insbesondere in der Stadt Osijek an einem Nebenfluss der Donau wird das Leben derzeit von Gelsen erschwert. Bei steigenden Temperaturen im Sommer vermehren sich die Insekten rapide, und Touristen sind besonders betroffen. Es empfiehlt sich, ausreichend Insektenschutzmittel mitzunehmen, da diese in der Stadt Mangelware sind.

Laut der „Bild“, die sich auf kroatische Medien beruft, sind die Gelsenangriffe so intensiv, dass zum ersten Mal seit 15 Jahren Flieger eingesetzt werden, um Larvengift zu versprühen. Diese Maßnahme soll die Gelsen schon vor dem Schlüpfen töten und kostet etwa 1,1 Millionen Euro. Ein Einwohner beschreibt die Situation als dramatisch: „Ich komme am Nachmittag von der Arbeit nach Hause und ich weiß nicht, wer zuerst durch die Haustür will: Ich oder diese Blutsauger! Die Eingangstüren und Fenster sind voller Gelsen. Wir verbringen den Sommer verbarrikadiert zu Hause.“

„Naturkatastrophe“

Das örtliche Gesundheitsinstitut hat innerhalb von zwölf Stunden mehr als 11.000 Mücken gefangen. In der Nachbarstadt Vukovar, die an der Donau liegt, hat Bürgermeister Ivan Penava die Gelsenplage sogar als „Naturkatastrophe“ eingestuft. Penava erklärt: „Wenn Sie nur 15 Minuten durch Vukovar gehen, werden Sie von über hundert Gelsen gestochen, die Sie buchstäblich in Schwärmen angreifen.“ Die Stadt plant, insgesamt 1,5 Millionen Euro auszugeben, um den Gelsen den Kampf anzusagen.

Gewässer wie die Donau und ihr Nebenfluss bieten ideale Brutgebiete für Gelsenschwärme. Die „Bild“ berichtet, dass die in Europa zugelassenen Larvizide für den Menschen ungefährlich sind, solange sie in den vorgesehenen Mengen verwendet werden. Dennoch sollten Touristen, die ihren Urlaub in Kroatien verbringen möchten, sich auf die Gelsenplage einstellen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen.