„Die Letzte Generation“ hat eine radikale Kehrtwende in ihrer Proteststrategie angekündigt. Die Tage des Festklebens auf Straßen, eine ihrer Markenzeichen, sind gezählt. Die Gruppe plant nun, ihren Fokus auf ungehorsame Versammlungen und direkte Konfrontationen mit politischen Entscheidungsträgern zu verlagern. Zumindest in Deutschland. Die Österreicher zögern noch.
„Die Letzte Generation“, bekannt für ihre provokativen Protestaktionen, hat sich in den letzten zwei Jahren stark verändert. Ursprünglich starteten sie mit einer Handvoll Aktivisten, die sich buchstäblich auf die Straßen festklebten, um auf die Dringlichkeit des Klimawandels aufmerksam zu machen. Doch inzwischen hat sich die Organisation verhundertfacht, was neue Protestmöglichkeiten eröffnet.
Orte der fossilen Zerstörung
„Wir wollen jetzt Orte der fossilen Zerstörung ins Visier nehmen“, kündigte die Gruppe auf ihren Social-Media-Kanälen an. Die Rede ist von Flughäfen, Öl-Pipelines und Kohlekraftwerken. Auch die direkte Konfrontation mit Politikerinnen und Politikern steht auf dem Plan.
✊ Ungehorsame Versammlungen statt Kleben & Straßenblockaden.
— Letzte Generation (@AufstandLastGen) January 29, 2024
✈️ Proteste an den Orten der Zerstörung, direkte Konfrontation mit Politiker:innen.
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In Österreich…
Die österreichische „Letzte Generation“ hingegen zögert noch, diesen neuen Kurs zu übernehmen. „Wir evaluieren zwar ununterbrochen die Strategie, allerdings ist die Situation in Österreich politisch und kulturell anders“, erklärt die Klimaaktivistin Marina Hagen-Canaval. Besonders das bevorstehende Wahljahr spielt eine Rolle. „Wir haben im Gegensatz zu Deutschland ein Wahljahr“, betont Hagen-Canaval.
In der Vergangenheit hat die österreichische Gruppe bereits andere Protestformen angewendet. Beim Nachtslalom von Schladming verteilten sie Farbpulver im Zielbereich, bevor sie von Ordnern abgeführt wurden. Ihr „Hört auf den Klimarat“-Plakat konnten sie nicht einmal im Schnee platzieren.
Während die deutsche „Letzte Generation“ ihren neuen Kurs bereits eingeschlagen hat, bleibt abzuwarten, welche Richtung ihre österreichischen Kollegen einschlagen werden.

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