Die SPÖ hat bei der Wien-Wahl ihre Position als stärkste Kraft in der Bundeshauptstadt verteidigt, muss jedoch leichte Verluste hinnehmen. Nach der aktuellen Foresight-Hochrechnung für APA und ORF erreichen die Sozialdemokraten 39,3 Prozent der Stimmen und liegen damit deutlich vor der FPÖ, die sich auf 20,5 Prozent verbessern konnte.
Überraschend stabil zeigen sich die Grünen, die ihr Ergebnis von 2020 halten konnten, während die ÖVP voraussichtlich unter die Zehn-Prozent-Marke rutschen wird.
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Da die NEOS Zugewinne verzeichnen, zeichnet sich für die bestehende rot-pinke Koalition eine fortgesetzte Mehrheit ab. Die jüngste Hochrechnung bringt eine entscheidende Wendung im Wiener Wahlabend: Rot-Pink verfügt nun wieder über eine Mehrheit – wenn auch eine äußerst knappe. Ob dieses Kräfteverhältnis bis zur Verkündung des endgültigen Wahlergebnisses Bestand haben wird, bleibt abzuwarten.
Aktuelle Stimmenanteile
Die erste Hochrechnung weist folgende Stimmenanteile aus: SPÖ: 39,3, FPÖ: 20,5, Grüne: 14,7, ÖVP: 9,6, Neos: 9,6, KPÖ: 4,2. Die Mandatsverteilung im Wiener Landtag würde demnach wie folgt aussehen: SPÖ: 43, ÖVP: 10, Grüne: 15, Neos: 10, FPÖ: 22.
Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hätte neben der bestehenden Koalition mit den NEOS auch die Option, mit den Grünen und der ÖVP eine Mehrheit zu bilden – eine Situation, die jener vor fünf Jahren entspricht. Eine Zusammenarbeit mit der FPÖ hat die SPÖ bereits im Vorfeld kategorisch ausgeschlossen.
Bezirksvertretungen
Bei der Wahl am Sonntag wurden nicht nur die Zusammensetzung des Landtags und Gemeinderats bestimmt, sondern auch über die Bezirksvertretungen entschieden. Diese Resultate werden voraussichtlich erst im Laufe des späteren Abends vorliegen. Mit besonderer Aufmerksamkeit wird beobachtet, ob die FPÖ erneut einen Bezirksvorsteher-Posten erringen kann.
Die größten Erfolgsaussichten bestehen dabei in Wien-Simmering und Wien-Floridsdorf. Der Wahlabend entwickelt sich zu einem regelrechten Regierungs-Krimi. Die erste Trendprognose hatte noch nahegelegt, dass die rot-pinke Koalition ihre Mehrheit einbüßen könnte – Bürgermeister Ludwigs SPÖ und die NEOS schienen zunächst die erforderlichen Mandate zu verfehlen.
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Besonders im 11. Bezirk Simmering, wo die FPÖ bereits von 2015 bis 2020 mit Paul Stadler den Bezirksvorsteher stellte, hoffen die Freiheitlichen auf ein Comeback. In Floridsdorf könnte es aufgrund der traditionell stärkeren FPÖ-Ergebnisse im 21. Wiener Gemeindebezirk ebenfalls zu einem Machtwechsel kommen. Die Bedeutung der Bezirksvertretungen ist nicht zu unterschätzen – sie entscheiden über zahlreiche lokale Belange wie Parkraumkonzepte, Verkehrsberuhigung und die Gestaltung öffentlicher Flächen.
Im Wahlkampf dominierten vor allem die Themen Asyl und Zuwanderung. Zufriedenheit herrscht bei den Kommunisten: Die KPÖ wertet ihr Abschneiden als historischen Erfolg.
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