Im verschlafenen Leoben wurde am Donnerstag ein Gerichtsprozess abgeschlossen. Drei junge Männer, darunter ein 17-Jähriger und zwei 19-Jährige, standen vor Gericht. Ihnen wurde vorgeworfen, eine obdachlose Frau mehrmals brutal attackiert zu haben.
Die Angeklagten sollen die obdachlose Frau in Kapfenberg im Sommer des Vorjahres bei mehreren Angriffen misshandelt haben. Die Frau war wehrlos und wurde von den Männern beschimpft, geschlagen und getreten. Bei einem der Angriffe filmten die Täter ihr Vorgehen und hielten die Schmerzensschreie und Flehen des Opfers auf Video fest. Die Staatsanwältin Anita Lanz schilderte das Martyrium der Frau eindringlich: „Das Opfer schrie vor Schmerzen und flehte die Angeklagten an, aufzuhören.“, „Tot oder nicht war ihnen egal, sie setzten sich hin und schauten das Video an, während ihr Opfer reglos daneben lag.“, beschreibt Lanz die Szenen.
Erweiterte Anklage
Bei einer vorangegangenen Verhandlung gaben die Angeklagten an, sich der möglichen tödlichen Folgen ihrer Taten bewusst gewesen zu sein. Dies führte dazu, dass die ursprüngliche Anklage, die lediglich schwere Körperverletzung umfasste, auf versuchten Mord ausgeweitet wurde. Die jungen Männer zeigten während des Prozesses wenig Reue und gaben an, die Frau attackiert zu haben, weil sie es „witzig“ fanden.
„Es tat so gut, sie zu treten“, ergänzt einer der Angreifer. „Ich habe mich damals cool gefühlt, heute tut es mir leid“, sagte einer der Beschuldigten bei der Verhandlung.
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Ein psychiatrischer Sachverständige stellte bei allen drei Angeklagten ein „hohes Maß an Gefährlichkeit“ fest und empfahl ihre Einweisung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum. Die Geschworenen folgten dieser Empfehlung und verurteilten die Angeklagten zu langjährigen Haftstrafen. Der jüngste der Angeklagten, der 17-Jährige, wurde zu 14 Jahren verurteilt, während die beiden 19-Jährigen zu 16 und 17 Jahren Haft verurteilt wurden.
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