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Preiskampf

Preiskampf entflammt: Kartellamt gegen Kellogg’s

(FOTO: iStock/Paul Gorvett)
(FOTO: iStock/Paul Gorvett)

Edeka, eine führende deutsche Supermarktkette, hat das Bundeskartellamt eingeschaltet, um im eskalierenden Preiskampf mit dem US-Konzern Kellogg’s zu intervenieren. Der Streit hat dazu geführt, dass Edeka nicht mehr mit Kellogg’s-Waren beliefert wird. Stattdessen hat der US-Hersteller seine Cornflakes nun fast ausschließlich bei dem deutschen Rivalen Kaufland im Angebot.

Der Konflikt zwischen Edeka und Kellogg’s hat sich nach üppigen Preisaufschlägen von bis zu 45 Prozent, die von Kellogg’s gefordert wurden, zugespitzt. Man sei diesen Forderungen weit entgegengekommen“, so ein Edeka-Händler, „eine Preiserhöhung von deutlich mehr als 20 Prozent stand im Raum. Dennoch hat der US-Konzern diese nicht akzeptiert. Mit Kaufland aus der Schwarz-Gruppe konnte Kellogg’s hingegen eine Einigung erzielen.

Interne Quellen

Diese Situation stößt Edeka bitter auf. Interne Quellen bestätigen: „Wir würden gern Kellogg’s-Produkte verkaufen“. Es entsteht der Eindruck, dass Kellogg’s von vornherein die Strategie verfolgt hat, keinen Abschluss mit Edeka zu erzielen. Mit Kaufland als einzigem großen Partner im deutschen Handel kann Kellogg’s nun seine Preise diktieren. „Kunden haben ja keine Alternative mehr“, beklagt ein Edeka-Manager.

Inflation

Inmitten hoher Inflation, die insbesondere durch gestiegene Lebensmittelpreise ausgelöst wurde, liefern sich Supermärkte wie Edeka ein hartes Ringen um Preise mit Markenherstellern. Sie stehen vor der Herausforderung, gegen Discounter wie Aldi und Lidl zu bestehen, die bereits jetzt als große Profiteure des Kostenanstiegs gelten.

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Die Supermarktketten, allen voran Edeka und Rewe, setzen auf starke Marken, um sich von der Discount-Konkurrenz abzusetzen. Doch das Interesse der globalen Markenkonzerne an Deutschland schwindet. Die geringen Margen im deutschen Markt, wo Verbraucher im Verhältnis zu anderen Ausgaben relativ wenig für Lebensmittel ausgeben, stoßen auf Unmut bei den Konzernzentralen.

Edeka sieht in dem Vorgehen von Kellogg’s einen „Missbrauch vertikaler Marktmacht“. Das Unternehmen habe „ein Monopol errichtet“, so ein Manager.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.