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Protestaktion

Provokation am Petersdom: Islamisches Banner sorgt für Festnahmen

Gläubige versammeln sich auf dem Petersplatz, um dem neu gewählten Papst Leo XIV. zuzusehen, wie er am 8. Mai 2025 von der zentralen Loggia des Petersdoms in der Vatikanstadt spricht.
FOTO: EPA-EFE/ANDREA SOLERO

Die römische Polizei nahm am Donnerstag drei Männer in unmittelbarer Nähe des Vatikans fest. Die Gruppe, bestehend aus zwei Schweizern und einem Spanier, hatte vor dem Petersdom ein englischsprachiges Transparent entrollt, das mit religiösen Botschaften für Aufsehen sorgte. Auf dem Banner wurde die islamische Endzeitfigur Mahdi (im schiitischen Islam erwarteter Erlöser und Nachfolger des Propheten Mohammed) als „nächster Papst“ bezeichnet. Ein auf dem Transparent angebrachter QR-Code führte laut Ermittlern zu einem Video mit islamisch-apokalyptischen Inhalten.

Festnahme vor Petersdom

Bei den Festgenommenen handelt es sich nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur Adnkronos um zwei Schweizer Staatsbürger im Alter von 30 und 41 Jahren sowie einen 41-jährigen Spanier. Sicherheitskräfte griffen sofort ein und nahmen das Trio wegen einer nicht genehmigten Demonstration und Störung einer religiösen Zeremonie fest. Die Behörden werfen den Männern vor, den Zugang der Gläubigen zur Prozession zur Heiligen Pforte behindert zu haben.

Die polizeilichen Untersuchungen zu den Hintergründen der Aktion dauern weiterhin an. Nach bisherigen Erkenntnissen der italienischen Sicherheitsbehörden gibt es keine direkten Verbindungen der Männer zu bekannten islamistischen Organisationen. Das über den QR-Code abrufbare Video verbreitete laut Polizei apokalyptische Botschaften im Kontext schiitischer Theologie zur Ankunft des Mahdi, wobei keine direkte Gewaltaufforderung festgestellt wurde.

Die Vatikanpolizei hat aufgrund mehrerer vergleichbarer Vorfälle in den letzten Monaten die Sicherheitsvorkehrungen rund um den Petersdom weiter verschärft.