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Auftragsmord

Prozess: Wiener bestellt im Darknet Killer für Ex-Frau

(FOTO: iStock/weiXx)
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Ein 33-jähriger Wiener steht derzeit vor dem Grazer Straflandesgericht, angeklagt wegen versuchten Mordes an seiner Ex-Frau. Der Vorwurf: Er soll versucht haben, über das Darknet einen Auftragskiller zu engagieren. Der Fall, der durch das FBI ans Licht gebracht wurde, hat sowohl nationale als auch internationale Aufmerksamkeit erregt.

Die Geschichte beginnt mit einer turbulenten Beziehung. Der 33-jährige Wiener und seine Ex-Frau, eine Südamerikanerin, waren in einen erbitterten Sorgerechtsstreit für ihren gemeinsamen Sohn verwickelt. Der Streit eskalierte, als der Angeklagte mit dem damals dreijährigen Sohn für ein Jahr nach Paraguay floh. Als er auf den Fahndungslisten wegen Kindesentziehung auftauchte, kehrte er mit dem Kind nach Österreich zurück und übergab es dem Jugendamt. Die Ex-Frau flüchtete mit dem Sohn ins Frauenhaus, was den Angeklagten offenbar so sehr erzürnte, dass er beschloss, sie töten zu lassen.

Auftragskiller im Darknet

In den Tiefen des Darknets fand er eine Seite, die sich auf Auftragsmorde spezialisiert hatte. Unter dem Pseudonym „Jason Dark“ nahm er Kontakt zu einem vermeintlichen Auftragskiller auf. Für den Mord an seiner Ex-Frau bot er 7.000 Euro, für eine besonders grausame Ausführung und eine Videoaufnahme sogar 9.000 Euro. Er überwies knapp 6.000 Euro, doch dann brach der Kontakt ab. Der vermeintliche Auftragskiller entpuppte sich als Betrüger.

FBI hilft bei Ermittlungen

Die amerikanischen Ermittler des FBI stießen auf den Chatverlauf und leiteten die Informationen an die österreichischen Behörden weiter. Ein Jahr nach den Ereignissen im Darknet fand sich der Wiener vor Gericht wieder.

Dort beteuerte er seine Unschuld. Er erklärte, er habe sich in einem „Ausnahmezustand“ befunden und sei von seiner Ex-Frau, die „schreckliche Dinge“ getan habe, zur Verzweiflung getrieben worden. Ursprünglich habe er im Darknet eine Waffe kaufen wollen, „um mir das Leben zu nehmen“, so der Angeklagte. Doch dann sei ihm eine andere Lösung vorgeschlagen worden. Er habe zugestimmt und das Geld überwiesen, konnte aber „die ganze Nacht nicht schlafen und habe am nächsten Tag versucht, alles zu stoppen“.

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Ob der 33-jährige Wiener für seine Taten zur Rechenschaft gezogen wird, bleibt abzuwarten. Das Urteil der Geschworenen wird noch erwartet.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.