Start News Panorama
HEFTIGE KRITIK

Quarantäne in Messehalle: Samariterbund serviert Muslimen Schweinefleisch

(FOTO: C.Jobst/PID)

Seitdem ein Asylwerberheim in Erdberg aufgrund von Corona-Infektionen geräumt wurde, befinden sich 300 Asylwerber in dem temporären Quarantänelager in der Messe Wien. Nun hagelte es Kritik vonseiten der Opposition.

„Unsensibel, unvorbereitet, chaotisch“ soll es derzeit in der Messequarantänte zugehen, zitiert der „Kurier“ einen Zivildiener und den Neos-Kandidaten Karim Rihan. Ende letzter Woche wurde das Asylwerberheim in Erdberg komplett geräumt, da dort 26 Covid-Infektionen festgestellt wurden. Circa 300 der Bewohner wurden nun in die Messe Wien übersiedelt und dort unter Quarantäne gestellt.

Probleme mit der Verpflegung
Es dauerte nicht lange, bis sich die Nachricht verbreitete, dass die Verpflegung in der Massenquarantäne nicht auf Muslime, die sich gerade im Fastenmonat Ramadan befinden, ausgerichtet ist. Wie berichtet wird, sollen den 300 Bewohnern aus dem Asylwerberheim mit Speck gefüllte Tomaten sowie Kuchen serviert wurden sein.

Dies bestätigte auch der Arbeiter-Samariterbund. Dieser Fehler „sei leider passiert“ und es habe sich um ein Versehen gehandelt. Viele Privatpersonen eilten den Menschen in der Quarantäne zu Hilfe.

„Hilfe war nicht notwendig“
Initiiert wurde diese Aktion vom Neos-Kandidaten Rihan unter Beteiligung von Muhammed Yüksek (SPÖ) und Hakan Gördu (SÖZ), des ehemaligen Präsidenten der Islamischen Glaubensgemeinschaft, Ibrahim Olgun, sowie ein Moscheeverein aus Traiskirchen und die Hilfsorganisation WEFA.

Wie eine Sprecherin des Arbeiter-Samariterbundes Österreich gegenüber der Krone betonte, sei die Hilfe jedoch nicht notwendig gewesen: „Wir haben genügend vegetarische und vegane Speisen auf Lager.“ Ferner habe die Messe Wien auch Lebensmittel in Form von Datteln, Brot, Butter und Honig gespendet.

Fluchtversuche und Unruhen
Neben der Verpflegung für die Asylwerber in Quarantäne sorgten auch fehlende Mund-Nasen-Schutzmasken für Kritik. Während die Helfer vor Ort nur in kompletter Schutzmontur die Messehallen betreten, gebe es für die Bewohner nicht genügen Masken.

Dies soll auch unter den Menschen dort für Unruhe gesorgt haben. Die Asylwerber seien stark verunsichert. Nachdem es bei der Räumung des Asylwerberheims in Erdberg bereits zu Fluchtversuchen gekommen war, da die Bewohner dachten, ihnen stehe eine Abschiebung bevor, soll ähnliches nun auch während ihres Aufenthaltes in der Messe Wien passiert seien. Vergangenen Samstag kam es zudem zu einem Polizeieinsatz, da die Lage in der Massenquarantäne zu eskalieren drohte.

Stadt Wien beruhigt
„Die 300 Verdachts- und Kontaktpersonen werden laufend getestet“, so Stadt Wien-Sprecher Andreas Huber. Außerdem betonte er gegenüber dem „Kurier“, dass die gesundheitliche Versorgung in der Messe besser wäre als im Asylwerberheim. Dementiert hatte die Stadt indes, dass es ein Informationsdefizit gab und dass es zu Fluchtversuchen kam.