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Rauchentwicklung im Brenner: 50 Arbeiter in Sicherheit gebracht

Brenner Basistunnel
FOTO: BBT

Im Brennerbasistunnel kam es am Freitagvormittag zu einem sicherheitskritischen Vorfall, als die Tunnelbohrmaschine „Olga“ plötzlich Rauch entwickelte. Der Vortrieb wurde umgehend eingestellt und etwa 50 Arbeiter mussten aus Sicherheitsgründen den Tunnel verlassen. Auch in der westlichen Haupttunnelröhre wurden die Arbeiten mit der Maschine „Wilma“ vorübergehend unterbrochen.

Personen kamen bei dem Zwischenfall nicht zu Schaden. Die Rauchquelle wurde an einem Hydraulikaggregat lokalisiert. Die genauen Umstände sollen noch im Laufe des Vormittags untersucht werden.

Unfallserie im Tunnel

Der aktuelle Vorfall reiht sich in eine Serie von Unfällen ein. Ende März verunglückte ein Arbeiter tödlich, als er von einem Schwerfahrzeug erfasst wurde und noch an der Unfallstelle verstarb. Diesem tragischen Ereignis waren zwei weitere Unfälle vorausgegangen: Ein Mitarbeiter erlitt schwere Kopfverletzungen, ein anderer wurde von herabfallendem Gestein getroffen.

Die Bauarbeiten im Tiroler Abschnitt Pfons-Brenner wurden nun ausgesetzt.

Die Untersuchungen zur Ursache der Rauchentwicklung laufen derzeit.

Sicherheitssystem im Brennerbasistunnel

Im Brennerbasistunnel kommt ein hochmodernes Sicherheitskonzept zum Einsatz. Automatische Zugangskontrollen und ein zentrales Überwachungssystem erfassen kontinuierlich die genaue Position aller Personen und Fahrzeuge im Tunnel. Bei Alarmsituationen kann die Evakuierung sekgenau verfolgt und gesteuert werden. Das System umfasst zudem Fluchtwege im Abstand von 333 Metern und entspricht damit internationalen Standards für Großprojekte dieser Art.

Dennoch zeigen Vergleichsdaten, dass österreichische Infrastrukturbaustellen eine ähnlich hohe Zahl schwerer Arbeitsunfälle aufweisen wie vergleichbare Tunnelbauprojekte in Europa. Die zuständigen Behörden werden nach diesem erneuten Vorfall die Sicherheitsmaßnahmen vermutlich einer gründlichen Überprüfung unterziehen.

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