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„PRAKTIKABEL UND EINFACH“

Regierung will „Stopp Corona“-App als Testnachweis im Flugzeug

(FOTOS: stopp-corona.at, iStockphoto)

Künftig braucht man zum Fliegen wohl einen negativen Corona-Test oder eine Impfung, zumindest rechnet die Luftfahrtbranche stark damit. Die Regierung überlegt, die „Stopp Corona“-App als Alternative einzusetzen.

Seit Beginn der Corona-Pandemie ist der Flugbetrieb quasi auf Eis gelegt worden und es wird wohl noch Monate dauern bis es wieder aufwärts geht. Die Luftfahrtbranche rechnet damit, dass Impf- und Testnachweise bei der Wiederaufnahme des Betriebs eine zentrale Rolle spielen werden. ÖVP-Staatssekretär Magnus Brunner schlug nun vor die  „Stopp Corona“-App des Roten Kreuzes in einen Testnachweis für Flugreisen auszubauen. Die App soll also künftig als Eintrittskarte ins Flugzeug genutzt werden können, so der Vorschlag.

„Jetzt geht es darum, dass wir einen einheitlichen Testnachweis und dann auch einen einheitlichen Impfnachweis brauchen“, sagte Brunner am Donnerstag im „Morgenjournal“ auf Ö1. Dabei sei wichtig, dass dieser Nachweis „praktikabel und einfach“ sei.

Brunner plant, sich am Beispiel Dänemark, wo eine Handy-App als Nachweis in Arbeit ist, zu orientieren. Die „Stopp Corona“-App des Roten Kreuzes soll zum Test- und Impfnachweis ausgebaut werden: „Die Experten bestätigen alle, dass es eine kostengünstige, eine rasche und auch eine einfache Möglichkeit ist, diese Testnachweise zu administrieren“, so Brunner.

Beim Flughafen Wien kann man Brunners Idee einiges abgewinnen. „Covid-19 wird uns noch einige Zeit begleiten und Österreichs Wirtschaft und Tourismus brauchen dringend mehr Reisefreiheit. Die Lösung liegt in der Digitalisierung“, so Günther Ofner, Vorstand der Flughafen Wien AG. Eine einfach zu bedienende Handy-App sei aus seiner Sicht eine praktische Lösung.

„Die Experten bestätigen alle, dass es eine kostengünstige, eine rasche und auch eine einfache Möglichkeit ist, diese Testnachweise zu administrieren“

Magnus Brunner, ÖVP-Staatssekretär im grünen Verkehrsministerium

Datenschutz laut Brunner kein Problem
Ängste wegen des Datenschutzes brauche man dabei nicht zu haben, so Brunner. Die App verschlüssle Daten und gebe diese erst weiter, wenn der Nutzer dies aktiv in die Wege leite. Brunner: „Datenschutzüberlegungen sind wichtig und notwendig, aber werden bei dieser Weiterentwicklung auf jeden Fall berücksichtigt.“

Denkbar sei auch, die App mit Corona-Bestimmungen zu verschiedenen Reisedestinationen zu versehen. Das könne Verwirrung vorbeugen – wie jüngst am Flughafen Wien, wo bei einem Flug nach Mallorca Passagiere wegen vermeintlich ungültiger PCR-Tests zunächst nicht mitgenommen werden sollten. „So eine App würde genau diese Probleme beseitigen.“

App könnte bis Sommer angepasst sein
Derzeit spreche man mit dem internationalen Verband der Airlines und dem Gesundheitsministerium über die Idee, die App auch als Test- und Impfnachweis zu nutzen. Kommt es zu einer Einigung, könnte die App bis Sommer entsprechend ausgebaut sein, hofft Brunner.

Die „Stopp Corona“-App wurde bisher rund 1,4 Millionen Mal heruntergeladen. Sie war eine der ersten Contact-Tracing-Apps in Europa und wurde von Datenschützern als unbedenklich eingestuft.

Quellen und Links: