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LUXUS WOHNEN

Russen beeinflussen Immobilienpreise – ein weltweites Phänomen

Symbolbild. iSTock/Diy13
Symbolbild. iSTock/Diy13

Die neuesten Teuerungen sind dem Ukraine Krieg zu verdanken. Wasser, Gas und Strom wird man sich vielleicht bald nicht mehr leisten können. Aber auch schon vor dem Krieg gab es Teuerungen. Zwar schleichend über Jahrzehnte hinweg, aber trotzdem spürbar. Besonders für diejenigen mit dem Traum vom Eigenheim.

Für den Otto Normalverbraucher sind Immobilien zu einem unerreichbaren Luxusgut mutiert. Bürger mit einem Durchschnittseinkommen können sich kaum noch die eigenen vier Wände leisten. Trotzdem wird viel und ausgiebig gebaut. Besonders in Wien und Umgebung. Aber auch am Balkan lassen neue Bauten in den Hauptstädten den Traum vom Leben im Luxus – oder zumindest in einer klimatisierten Wohnung – träumen.

Doch wird scheinbar selten für die eigenen Staatsbürger gebaut – so wie sich die Preise entwickeln. Aber das soll für die Immobilienbranche kein Hindernis sein. Denn eine neue Investorengruppe ist auf dem Vormarsch.

Russisches Geld wird global

Russen geben gerne mit ihrem Geld an – so heißt es. Aber genauso gerne investieren sie in Immobilien, wie sich zeigt. In Österreich, Deutschland, Serbien, England, ja selbst in der Türkei und am Persischen Golf wird von russischen Staatsbürger der Immobilienmarkt leergekauft, solange es noch attraktive Angebote gibt.

Russen in Belgrad

Nun haben die Russen auch die serbische Hauptstadt als Immobilienparadies für sich entdeckt. So haben sich russische Staatsbürger seit Mai 2022 vermehrt in Belgrad und Novi Sad nach Wohnungen umgesehen. Die Anfragen schossen seitdem in die Höhe und reißen nicht ab. Vor Beginn des Ukraine-Krieges waren das alles Mietanfragen. Nur 5 Prozent der Russen wollten damals die Immobilien wirklich kaufen. Nun hat sich alles geändert. Immer mehr Kaufanfragen werden von russischen Staatsbürgern gestellt. Nur mieten will jetzt keiner mehr. Bezahlt wird in bar und sofort.

Inzwischen haben russische Bürger den größten prozentualen Anteil an der Nachfrage nach Wohnungen, wenn wir im Verhältnis zu anderen ausländischen Bürgern sprechen.“, bestätigt Milos Mitic, Ökonom und Geschäftsführer der Immobilienagentur City Expert.

Dabei gibt es zwei verschiedene Vorgehensweisen: Die einen suchen nach einer kleinen Wohnung, die außerhalb des Zentrums liegen. Dabei darf der Kaufpreis maximal 100.000 Euro betragen.

Die anderen suchen eher den Luxus. Mit einem Budget von 3.000 Euro pro Quadratmetern (in Belgrad!) sucht diese Gruppe der russischen Staatsbürger ein All-Inclusive-Paket. Finden sie eine 90 Quadratmeter Wohnung, die ihnen gefällt, zahlen sie gerne rund 270.000 Euro dafür. Natürlich bar auf die Hand. Hier darf aber die Zentrale Lage in Novi Dorćol oder Central Garden nicht fehlen.

Folgen für den heimischen Immobilienmarkt

Egal ob in Österreich oder am Balkan. Sobald sich Russen vermehrt für den Immobilienmarkt interessieren, kann man sich sicher sein, dass die Preise steigen werden. Unaufhörlich. Auch wenn sie denken, dass das nicht mehr möglich ist. Die Russen machen es möglich.

Bestes Beispiel ist Belgrad. Seit Mai gibt es vermehrte Immobilien-Anfragen von Russen. Ruft man sich noch ein simples Prinzip der Wirtschaft ins Gedächtnis, unzwar das von Angebot und Nachfrage, kommt man drauf: Ist die Nachfrage größer als das Angebot, steigt der Preis. Zudem kommt die Inflation gekoppelt mit den steigenden Baustoffpreisen hinzu. Ein Martyrium, dass man überall ausfindig machen kann.