Die Freibäder werden in diesem Sommer deutlich kühler. Das Ziel ist es den Geldhahn von Putin zuzudrehen.
„Es wäre vernünftig, wenn sämtliche Außenbecken diese Saison nicht oder mindestens reduziert geheizt würden“, erklärt Geschäftsführer des Schweizer Verbands der Hallen- und Freibäder (VHF), Martin Enz. „Im Ukraine-Krieg mit den exorbitanten Energiepreisen sollten wir lieber Energie sparen, als die Ticketpreise erhöhen.“
Viele Länder kämpfen aufgrund des Ukrainekrieges mit steigenden Gas-, Öl- und Strompreisen. Ältere Bäder verwenden noch immer Öl und Erdgas. Freibäder dürfen nur mit erneuerbaren Energien beheizt werden. „Die grüne Energie der geheizten Außenbäder könnte stattdessen in Badeanlagen dort eingesetzt werden, wo noch mit fossiler Energie geheizt wird.“ Aufgrund des kälteren Pools sieht Enz eine Chance für bessere Klimaziele. „Mit Baden in beheizten Pools schaffen wir bis 2050 kaum eine klimaneutrale Schweiz.“
Im eigenen Betrieb ist Enz, Geschäftsführer des Bellavita Erlebnisbad und Spa in Pontresina, schon aktiv geworden. „Mitte März haben wir die Temperatur nicht nur im Hallenbad, sondern auch in den Außenbädern um rund eineinhalb Grad heruntergeschraubt.“ Das Außenbad hat 33 statt 34 Grad. „Es kann nicht sein, dass wir in unserer Wohlfühloase über ein Grad Temperaturunterschied diskutieren, während Menschen drüben im Osten überhaupt nichts mehr haben.“
Die Stadt wollte so ein Zeichen setzen und verhindern, dass Russland aus dem Verkauf von Erdgas den Krieg finanzieren könne, so Stadtrat Andreas Kriesi (GLP). „Jede eingesparte Kilowattstunde zählt. Wenn noch mehr Freibäder in der Schweiz mitmachen, ist der Effekt viel größer.“
Quelle: Heute-Artikel
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