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Fußball-Weltmeisterschaft

Saudi-Arabien trotz Kritik Gastgeber der WM 2034

Fifa
(Foto: EPA-EFE/STEPHANI SPINDEL)

Am Mittwoch wird Saudi-Arabien als Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft 2034 bestätigt. Dies geschieht über einen digitalen Kongress der FIFA, bei dem die 211 Mitgliedsverbände die formelle Bestätigung vornehmen. Die Entscheidung galt schon vorher als sicher, was bei zahlreichen Organisationen und Beobachtern auf Kritik stößt.

Kontroversen und kritische Stimmen

Zahlreiche Menschenrechtsorganisationen, darunter Amnesty International und Human Rights Watch, haben eindringlich davor gewarnt, die Weltmeisterschaft in Saudi-Arabien auszutragen. Der Vorsitzende des Deutschen Fußball-Bundes, Bernd Neuendorf, äußerte, dass ein Widerspruch europäischer Verbände nichts an der Entscheidung geändert hätte. Allerdings betonte er, dass weiterhin am Fortschritt der Menschenrechtslage und der Nachhaltigkeit in Saudi-Arabien gearbeitet werden müsse.

In einem aktuellen Bericht lobt die FIFA Saudi-Arabien für seine „einzigartige, innovative und ambitionierte Vision“. Gleichzeitig wird jedoch ein „mittleres Risiko“ im Bereich der Menschenrechte vermerkt. Diese Darstellung kritisierte Amnesty International als „erstaunliche Schönfärberei“, während Human Rights Watch vor „unvorstellbaren menschlichen Kosten“ bei den Vorbereitungen für das Turnier warnt.

Herausforderungen für ausländische Besucher

Auch ausländische Besucher könnten während des Turniers mit Problemen konfrontiert werden. Besonders Frauen und Personen mit unterschiedlicher sexueller Orientierung könnten unter den derzeit geltenden Gesetzen Einschränkungen erfahren. Amnesty International weist darauf hin, dass Frauen in Saudi-Arabien strengeren sozialen Kontrollen unterliegen und homosexuelle Handlungen kriminalisiert sind. Unklar ist, wie Symbole wie Regenbogenflaggen behandelt werden und ob gleichgeschlechtliche Paare problemlos Hotelzimmer buchen können. Die Schulung der Sicherheitskräfte in Bezug auf Antidiskriminierung bleibt ebenfalls eine offene Frage.

Positiv bleibt anzumerken, dass das Organisationskomitee für die Weltmeisterschaft 2034 umfassende Reformen in den kommenden Jahren angekündigt hat. Ob und in welchem Umfang sich die kritisierten Punkte bis zur Austragung des Turniers geändert haben werden, bleibt abzuwarten.