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Arbeitskräftemangel

Serbien engagiert Gastarbeiter aus Asien, um Paprika zu ernten

Kosmo-Serbien-Landwirtschaft
(FOTO: EPA/Georgi Licovski)

Der Arbeitskräftemangel stellt mittlerweile ein ernstes Problem in Serbien dar, so auch für die Landwirte, die auf Saisonarbeiter angewiesen sind. Kein Wunder, denn die einheimischen Arbeitskräfte verlassen das Land auf der Suche nach besser bezahlten Jobs, was viele Landwirte dazu zwingt, die Produktion zu reduzieren und ausländische Saisonarbeiter ins Land zu holen. Das Thema bekam mediale Aufmerksamkeit durch die Ankunft nepalesischer Saisonarbeiter in der Nähe von Novi Sad, wo sie bei der Cornichonernte eingesetzt sind.

Laut Daten der Plattform für Saisonarbeit der serbischen Steuerbehörde sezonskiposlovi.gov.rs, die mit der Nationalen Agentur für Arbeit und dem Sozialversicherungsregister in Verbindung steht, sind derzeit rund 700 ausländische Saisonarbeiter in Serbien registriert, das sind nur knapp 1% der insgesamt 67.053 Saisonarbeiter.

Ivan Radak von der Allianz für lokale Wirtschaftsentwicklung NALED weist jedoch darauf hin, dass diese Zahl zu hinterfragen sei, weil nicht alle Saisonarbeiter über dieses Portal angemeldet werden. Lokale Arbeitsämter melden Saisonarbeiter bei der Nationalen Agentur für Arbeit und dem Sozialversicherungsregister an.

FOTO: EPA-EFE/VALDRIN XHEMAJ

Auf den serbischen Feldern sind derzeit 293 Arbeiter aus Usbekistan, 257 aus Indien, 39 aus Kasachstan im Einsatz, betont Radak. Aus der Ukraine sind laut Daten der Steuerbehörde 23, aus Nepal 5, aus Bosnien-Herzegowina 3, aus Nordmazedonien und Russland je 2 und aus Montenegro und Kirgistan je 1 Saisonarbeiter sowie ein US-Bürger nach Serbien gekommen.

Saisonarbeiter werden nicht nur bei Novi Sad, sondern vielerorts in Serbien benötigt. So helfen in der Gemeinde Backa Palanka im Norden Serbiens nepalesische Saisonarbeiter bei der Paprika- und Tomatenernte aus. Ihr Arbeitgeber war nicht bereit, sich öffentlich über den Arbeitskräftemangel und die ausländischen Saisonarbeiter zu äußern, er erzählte jedoch, dass die nepalesischen Arbeiter wegen ihres zarten Körperbaus eher für leichtere Arbeiten gut geeignet sind und für das Ernten und Aufladen von rund 10 kg schweren Wassermelonen nicht eingesetzt werden. Die Versorgung der Arbeiter stelle kein Problem dar, da es Reis und Gemüse in Hülle und Fülle gibt, einzig die Gewürze bringen die Saisonarbeiter aus der Heimat mit.

Im Süden Serbiens arbeiten laut NALED Saisonarbeiter aus der Mongolei auf den Feldern. Sie sind nicht im Portal sezonskiposlovi.gov.rs erfasst, weil sie von den dortigen Landwirten direkt engagiert wurden.