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Schwimmfähigkeit

Sommer-Schock: Jedes zweite Kind kann nicht schwimmen!

Schwimmbad
(Foto: iStock)

Während die Sommerferien für viele die ersehnte Auszeit bedeuten, offenbart eine kürzlich veröffentlichte Studie eine erschreckende Realität: Etwa die Hälfte aller achtjährigen Kinder ist nicht schwimmfähig, was sie einem erhöhten Ertrinkungsrisiko aussetzt. Ertrinken zählt damit zu den führenden Unfalltodesursachen bei Kindern.

Beunruhigende Vorfälle in Wien und Linz

Ungeachtet der sommerlichen Freuden kam es bereits zu Beginn der Ferien zu mehreren Notfällen in öffentlichen Bädern. In Wien kämpfte ein sechsjähriger Junge um sein Leben, nachdem er im Angelibad leblos aufgefunden und durch das schnelle Eingreifen der Badegäste gerettet wurde. Ähnliche Dramen spielten sich auch in Linz ab, wo ein dreijähriges Kind beinahe in einem Kinderfreibad ertrunken wäre.

Die Schwimmfähigkeit österreichischer Kinder lässt zu wünschen übrig

Es ist alarmierend, dass eine beachtliche Anzahl österreichischer Kinder über unzureichende Schwimmkenntnisse verfügt. Eine Untersuchung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) zeigt auf, dass rund 10 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen 5 und 19 Jahren nicht schwimmen können, und weitere 14 Prozent nur sehr schlechte Schwimmfähigkeiten besitzen. Besonders auffällig ist, dass jedes zweite Kind im Alter von acht Jahren nicht schwimmen kann.

Die stillen Gefahren des Ertrinkens

Elisabeth Kellner, Expertin beim Wiener Jugendrotkreuz, hebt hervor, wie schnell und unauffällig Ertrinkungsunfälle geschehen können, da Kinder in Not oftmals nicht auf sich aufmerksam machen können. Der Mangel an Wassererfahrung bei vielen Nichtschwimmern erschwert zusätzlich die Selbstrettung.

Ursachen des Problems und Ausblick

Die Entwicklung hin zu einer Gesellschaft, in der viele Kinder keine ausreichenden Schwimmkenntnisse besitzen, ist besorgniserregend. Kellner identifiziert fehlende Wassererfahrung als Hauptursache und mahnt zu Vorsicht und Bewusstsein für die Gefahren, die besonders in den Sommermonaten in Schwimmbädern lauern. Mit 670.000 Menschen ohne Schwimmkenntnisse in Österreich, darunter auch Erwachsene, wird deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um die Schwimmausbildung aller Altersgruppen zu fördern und somit die Zahl der Ertrinkungsunfälle zu verringern.