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INFIZIERT

Trotz positivem Corona-Test reist Asylwerber quer durch Österreich

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(FOTO: iStock)

Trotz Quarantänepflicht und Corona-Infektion reiste ein Asylwerber mit dem Zug quer durch Österreich. Der 29-jährige Afghane steht vor Gericht.

Laut Staatsanwaltschaft Salzburg, wollte der afghanische Asylwerber aus Afghanistan zu seinem Bruder nach Berlin fahren. Trotz positiv bestätigter COVID-19-Infektion stieg der 29-Jährige aber in den Zug, fuhr durch Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg. Als der Afghane dann an der deutschen Grenze von der Polizei überprüft wurde, war die Reise beendet.

Die Polizei schob den Reisenden stattdessen wieder nach Österreich zurück, berichtet „ORF Salzburg“. Die Staatsanwaltschaft verhängte umgehend die Untersuchungshaft, die verhindern sollte, dass noch mehr Menschen von dem 29-Jährigen infiziert werden. Eine eigene Quarantäne-Zelle für derartige Fälle gibt es laut dem Bericht in der Justizanstalt in Puch (Tennengau).

Infizierte Passagiere?
Ob während der Zugreise des Afghanen tatsächlich andere Zugreisende mit dem Virus angesteckt worden sind, ist nicht bekannt. Der Asylwerber steht vor Gericht. Dem 29-Jährigen wird vorsätzliche Gemeingefährdung vorgeworfen. Die Verhandlung startet heute. Im Falle einer Verurteilung drohen dem Mann bis zu zehn Jahre Gefängnis.

Es ist der erste Prozess beim Salzburger Landesgericht, der wegen eines Verstoßes gegen behördlich verhängte Quarantäne angesetzt wurde, berichtet der „ORF“. In anderen Bundesländern – etwa in Kärnten – gab es bereits Verurteilungen. So wurde eine Bosnierin zu sechs Monaten Haft auf Bewährung und einer Geldstrafe verurteilt, weil sie trotz Ansteckung in einem Supermarkt war.