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Nukleardiplomatie

Trumps Atom-Poker: „Militär steht bereit“ – Iran skeptisch

Iran
(FOTO: EPA-EFE/ABEDIN TAHERKENAREH)

Nach Jahren der Spannungen treffen sich USA und Iran in Rom zu entscheidenden Atomgesprächen. Trumps Drohungen überschatten die vom Oman vermittelten Verhandlungen.

Am Samstag werden in Rom die Atomverhandlungen zwischen den USA und dem Iran fortgesetzt. Die vom Oman vermittelten Gespräche zielen auf ein neues Abkommen zum iranischen Atomprogramm ab. Westliche Länder beschuldigen Teheran seit langem, nach Atomwaffen zu streben – ein Vorwurf, den die iranische Führung zurückweist.

Komplizierte Vorgeschichte

Die Verhandlungen haben eine komplizierte Vorgeschichte: 2018 zog sich die US-Regierung unter Donald Trump einseitig aus dem 2015 geschlossenen internationalen Atomabkommen zurück. Seit Trump erneut im Weißen Haus regiert, forciert er den Abschluss einer neuen Vereinbarung und warnt den Iran vor militärischen Konsequenzen, sollten die Gespräche scheitern.

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Nach der ersten Verhandlungsrunde in Maskat, der Hauptstadt des Oman, vergangene Woche bezeichneten beide Seiten die Gespräche als „konstruktiv“.

Allerdings äußerte Teheran inzwischen „ernste Zweifel“ an den tatsächlichen Absichten Washingtons.

Konkrete Forderungen und Hürden

Die Positionen beider Seiten liegen weit auseinander: Washington fordert vom Iran eine Rückkehr zur Urananreicherung auf maximal 3,67 Prozent – wie ursprünglich im Abkommen von 2015 festgelegt. Zudem besteht die US-Regierung auf weitreichenden Zugangsrechten für internationale Inspektoren zu iranischen Atomanlagen.

Die iranische Führung hingegen beharrt auf ihrem Recht zur friedlichen Nutzung der Kernenergie und schließt einen vollständigen Verzicht auf Urananreicherung kategorisch aus. Teheran verlangt zudem Garantien, dass die USA nicht wieder einseitig aus einem neuen Abkommen aussteigen können.

Skepsis unter Experten

Internationale Beobachter bewerten die Erfolgsaussichten der Verhandlungen zurückhaltend. Das gegenseitige Misstrauen sei durch die anhaltenden US-Sanktionen und Trumps wiederkehrende Drohungen einer militärischen Intervention erheblich gewachsen. Regionale Sicherheitsexperten sehen die Chancen für einen nachhaltigen Durchbruch derzeit als gering an, solange keine vertrauensbildenden Maßnahmen vereinbart werden können.