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IRRE VERWECHSLUNG

Uniklinikum Tulln: Patientin fälschlicherweise für tot erklärt

Symbolbild (FOTO: iStockphoto)

Eine 83-Jährige wurde im Universitätsklinikum Tulln fälschlicherweise für Tot erklärt. Sogar die Familie der vermeintlich Verstorbenen wurde Sonntag informiert.

Dem Universitätsklinikum Tulln unterlief ein schwerwiegenden Fehler: Zwei Patientinnen wurden vertauscht. Die Folge: Eine 83 Jahre alte Frau fälschlicherweise für tot erklärt. Auch ihre Familie wurde laut einem Onlinebericht der „NÖN“ bereits benachrichtigt und selbst die Parte wurde bereits gedruckt.

Das Begräbnis hätte der 83-Jährigen hätte heute, am 5. Februar, stattfinden sollen. Doch dann läutete am Donnerstagmorgen das Telefon der Angehörigen erneut. Die verblüffende Nachricht: Die 83-Jährige ist nicht tot, im Krankenhaus habe es eine folgenschwere Verwechslung gegeben.

Der Fall ist an Kuriosität kaum zu überbieten: Am Samstag vor einer Woche wurde die Frau aus Langenschönbichl (Marktgemeinde Langenrohr) ins Universitätsklinikum Tulln eingeliefert. Die Familie wird am Sonntag kontaktiert, die 83-Jährige sei verstorben. Die Frau sei „plötzlich und unerwartet von uns gegangen“, steht auf der Parte, die bereits gedruckt wurde. Einen Tag vor der Bestattung kommt dann der Anruf vom Spital: Die Frau lebt! Es sei ein Fehler passiert, verstorben ist eine andere Frau, heißt es.

Das Universitätsklinikum Tulln räumte die Panne bereits ein: „Ja, die angesprochene Patientenverwechslung hat leider stattgefunden, und wir bedauern dies zutiefst. Wir nehmen diese Situation sehr ernst und auch zum Anlass unsere Abläufe intern noch genauer zu überprüfen, um zukünftig Verwechslungen wie diese ausschließen zu können.“

Wie die „NÖN“ berichtete, wolle das Krankenhaus den Hinterbliebenen auch psychologische Unterstützung anbieten und die Kosten, die durch die Verwechslung entstandenen sind, übernehmen.

Gleicher Name Grund für Verwechslung
Wie konnte es zu dem Fehler kommen? Der Grund für die Verwechslung wurde seitens des Uniklinikums wie folgt skizziert: Am vergangenen Samstag, dem 30. Jänner, seien annähernd zeitgleich zwei Patientinnen in schlechtem Allgemeinzustand von der Rettung ins Spital gebracht worden – eine davon aus einem Pflegeheim.

„Beide waren nicht orientiert und konnten keinerlei Angaben zur eigenen Person machen“, schilderte eine Sprecherin des Klinikums im Namen der Spitalsleitung. Am Sonntag, 31. Jänner, sei eine Frau verstorben. „Durch den falschen Namen wurden die falschen Angehörigen verständigt und somit das Bestattungsunternehmen durch die Angehörigen.“

Aufgefallen sei die Verwechslung schließlich am (gestrigen) Mittwoch, „als die andere Patientin zurück in das Pflegezentrum geschickt werden sollte, jedoch vom Pflegepersonal vor Ort nicht erkannt wurde“. Nach einer genauen Recherche habe man die Angehörigen kontaktiert und sich aufrichtig für die Patientenverwechslung und die damit verbundene emotionale Belastung entschuldigt.

Die Sprecherin unterstreicht abschließend: „Wir möchten betonen, dass beide Patientinnen medizinisch und pflegerisch lege artis [Anm.: vorschriftsmäßig, nach den Regeln der ärztlichen Kunst, Anmerkung der Redaktion] behandelt wurden und durch die Verwechslung keinerlei Schaden erlitten.“

Quellen und Links: