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UNVERANTWORTLICH

Urteil in Wien: Vater schüttelt elf Wochen altes Baby zu Tode, Mutter sah zu

(FOTOS: ORF Screenshot/Foto: Wienwiki / Vindobohann, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons)

Am Montag wurden die Eltern eines getöteten Babys beim Prozess in Wien verurteilt: Der Vater (32) hatte die kleine Tochter so heftig geschüttelt, dass sie starb. Sie war elf Wochen alt.

Sowohl der Vater als auch die Mutter (23) wurden wegen Mordes verurteilt und zu jeweils 17 und 14 Jahren Haft verdonnert. Die Urteile sind allerdings noch nicht rechtskräftig. Die zwei Angeklagten hatten durchgehend beteuert, dass sie dem Baby nicht schaden sondern es nur beruhigen wollten.

Der tragische Vorfall ereignete sich am 4. Juni 2022 in der Wohnung der kleinen Familie. „Aber ich ahnte doch nicht, dass das solche Folgen hat“, weinte der beschuldigte Vater vor Gericht. Er habe das Kind dreimal stark geschüttelt aber keine bösen Absichten gehabt. „Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht die Zeit zurückdrehen möchte. Ich hab‘ sie geliebt“, erklärte er weiter. Die Mutter wurde verurteilt, weil sie laut dem Urteil nicht gehandelt habe, obwohl sie mitbekam, was passierte. Sie hätte die Pflicht gehabt, etwas gegen den Vater zu unternehmen. Sie muss sich wegen Mordes durch Unterlassung verantworten.

Geistig abnorm
Gerichtsmediziner Nikolaus Klupp erklärte, dass das Baby „keine Überlebenschance“ hatte. Das Schütteln war so heftig, dass sogar eine Wachstumsfuge des Kindes gerissen ist. Vor Gericht erzählte der Täter, dass er „sehr viele Medikamente“ nehme, weil er u.a. ADHS, Panikattacken, eine emotionale Persönlichkeitsstörung (Borderline) und Depressionen hat, was dazu führt dass er sich selbst oft verletzt. Er soll mehrere Suizidversuche unternommen haben und war zum Zeitpunkt des Mordes an seiner Tochter auch alkoholisiert. Die Staatsanwaltschaft beantragte eine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher. Der 32-Jährige wäre aufgrund seines Zustandes höchst anfällig für neuerliche Straftaten.