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AUTONOMIE GEFORDERT

Vučić zu Kosovo Non-Paper: Es wurde „von einer sehr klugen Frau geschrieben“

(FOTOS: iStockphoto, zVg.)

Montagnacht ist ein weiteres inoffizielles Dokument aufgetaucht. Darin wird vorgeschlagen, dass der Nordkosovo Autonomie bekommen soll. Nun äußerte sich auch Serbiens Präsident Aleksandar Vučić zu dem neuen Non-Paper.

In den vergangenen Wochen sind mehrere Non-Paper an die Öffentlichkeit gelangt, die massive Grenzänderungen nach Ethnien vorschlagen. Am Montag veröffentlichte die Priština-Tageszeitung Koha Ditore ein weiteres inoffizielles Dokument, das den Kosovo zum Thema hat. Darin geht es unter anderem um die wechselseitige Anerkennung von Kosovo und Serbien als souveräne Staaten unter der Wahrung ihrer territorialen Integrität. Eine Reaktion von Serbiens Präsident Aleksandar Vučić zu dem Paper, ließ nicht lange auf sich warten.

Das Non-Paper über Kosovo enthielt „viele Dinge“, die den Serben gefallen würden, aber auch einen Abschnitt über die Anerkennung des Kosovo, der „die Serben entsetzen“ würde, sagte der serbische Präsident Aleksandar Vučić am Dienstag. Er fügte hinzu, dass das Non-Paper von einer sehr klugen Frau erstellt worden sein soll, die Vučić persönlich kennt.

„Ich höre von allen Seiten nur Leugnungen, aber dieses zweite Non-Paper macht mir mehr Sorgen als das erste, da dieses von einer sehr klugen Person geschrieben wurde. Es wurde von jemandem geschrieben, der mit allem hervorragend vertraut ist und das können ungefähr 50 Personen auf der Welt sein. Ich kenne sie alle, Sie wissen, wie oft ich nach Brüssel gereist bin, um über den Kosovo zu sprechen, und ich vermute, dass eine Person hinter diesem Dokument steckt. Es ist eine hochintelligente Frau “, sagte Vučić ohne näher darauf einzugehen. Vučić fügte hinzu, dass er die politischen Motive hinter diesem Dokument noch nicht analysiert habe, da der Dialog mit Pristina erst am 11. Mai beginnen würde.

Nach „Bosnien-Non-Paper“ nun „Kosovo-Non-Paper“
Das angeblich slowenische Non-Paper zur Grenzziehung nach Ethnien, in dem es um einen rein bosniakischen Staat, bzw. um ein „Großalbanien“ geht, hatte bereits für große Kontroversen in der Region gesorgt. Nun veröffentlichte die kosovarische Tageszeitung Koha Ditore ein weiteres Dokument, das die Wogen hochgehen lässt: Darin wird eine Lösung des Streits zwischen Serbien und Kosovo vorgeschlagen. Laut der Zeitung sie das Paper eine gemeinsame Initiative von Deutschland und Frankreich. Die jeweiligen Botschaften der beiden Länder im Kosovo haben diese Gerüchte bereits bestritten.

Die gesamte Chronologie zum Thema „Non-Paper”:
– Slowenien fordert in geheimem Dokument die Auflösung Bosnien-Herzegowinas
– Geheimes Dokument aufgetaucht: Bosnien soll zu rein bosniakischem Land werden
– Neben Auflösung Bosniens: Slowenien schlägt „Großalbanien“ vor
– Auflösung Bosniens & „Großalbanien“: Serbien und Russland äußern sich zu Non-Paper
– Slowenien: „Kein Non-Paper von uns, dafür kroatisches Dokument zu Bosnien“
– KOMMENTAR: Großserbien, Großkroatien, Großalbanien – großer Bullshit!

Treffen zwischen Vučić und Kurti geplant
Laut Koha Ditore stehe in dem Dokument, dass Vučić und der kosovarische Premierminister Albin Kurti Gespräche führen werden, um das Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen abzuschließen. Der Prozess solle bis Ende Februar 2022 abgeschlossen sein. Ein Treffen in Paris im Juni sei ebenfalls geplant. Die Tageszeitung schrieb auch, dass mehrere Diplomaten bestätigten, dass die in dem Dokument erwähnten Elemente mehr oder weniger mit dem übereinstimmten, was im Dialog zwischen Belgrad und Priština erörtert worden war.

Quellen und Links: