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Superzellen

Warnstufe Rot: Monster-Gewitter rollt auf Österreich zu

Blitze während eines Gewitters in Asuncion, Paraguay, am 07. Februar 2025.
EPA-EFE/JUAN PABLO PINO

Dramatische Wetterlage über Österreich: Superzellen mit extremem Unwetterpotenzial, Hagelkörner bis fünf Zentimeter und heftige Sturmböen halten das Land in Atem.

Schwere Gewitterzellen

Vom Bergland ausgehend formieren sich am Nachmittag heftige Gewitter, die sich rasch zu intensiven Unwetterzellen entwickeln können. Die Meteorologen von „SkywarnAustria“ lokalisieren die ersten starken Gewitterherde im Gebiet zwischen der Obersteiermark und dem Wechsel. „Dabei ist auch die Bildung von Superzellen (besonders langlebige, rotierende Gewitterzellen mit extremem Unwetterpotenzial) wahrscheinlich“, so die Wetterexperten. Diese Unwetterzellen verlagern sich anschließend ostwärts und betreffen dann die Region zwischen Weinviertel, Mittelburgenland und Oststeiermark. Die Wetterplattform warnt konkret vor massivem Hagel mit Korngrößen bis zu fünf Zentimetern, schweren Sturmböen und intensivem Starkregen.

Am frühen Nachmittag wurden aus der Obersteiermark, Teilen Niederösterreichs und dem Mittelburgenland erste Meldungen über große Hagelschäden und entwurzelte Bäume gemeldet. Lokale Feuerwehren sind im Dauereinsatz, insbesondere aufgrund von Überflutungen und Sturmschäden. Parallel dazu entstehen über den Gebirgszügen weitere kräftige Gewitter, die als zweite Unwetterwelle westwärts ziehen. „Die Gewitter überziehen weite Teile Vorarlbergs und Tirols und erreichen am Abend auch Teile Salzburgs“, prognostizieren die Fachleute. „Später dürften die Zellen auch noch Osttirol, Kärnten und die Obersteiermark erreichen.“ Die Gewittertätigkeit kann sich in den westlichen und nördlichen Landesteilen bis in die Nachtstunden fortsetzen.

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Wetterentwicklung Sonntag

Der Sonntag präsentiert sich am Alpenhauptkamm und im Süden zunächst noch teilweise sonnig und niederschlagsfrei, während an der Alpennordseite bereits trübe Verhältnisse mit Regenschauern und vereinzelten Gewittern vorherrschen. Im Tagesverlauf verlagert sich der Schwerpunkt der Gewittertätigkeit allmählich südwärts, wobei stellenweise Unwetterpotenzial besteht. Der West- bis Südwestwind flaut tagsüber ab, jedoch muss mit örtlich stürmischen Böen im Gewitterumfeld gerechnet werden. Die Temperaturen beginnen zu sinken und erreichen von Nordwest nach Südost nur noch Werte zwischen 16 und 25 Grad.

Der Montag bringt wiederkehrende Niederschläge, die im Gebirge sowie in den südlichen Landesteilen kräftig ausfallen und vom Brenner bis zu den Karawanken vereinzelt von Gewittern begleitet werden. An der Alpennordseite sinkt die Schneefallgrenze auf 1500 bis 1300 Meter ab, während im Flach- und Hügelland zeitweise Regenpausen eintreten. Sonnenschein bleibt jedoch Mangelware. Bei mäßigem Nord- bis Nordostwind werden höchstens 8 bis 16 Grad erreicht, wobei die höheren Werte weiterhin im Süden und Südosten verzeichnet werden.

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Wetterberuhigung Mittwoch

Am Dienstag herrscht zu Tagesbeginn trübes und gebietsweise nasses Wetter vor, in den Nordalpen fällt oberhalb von 1300 bis 1500 Metern leichter Schnee. Am Vormittag lässt der Niederschlag im Bergland und im Süden kurzzeitig nach, doch bereits ab Mittag bilden sich erneut Schauer. Abseits der Gebirgsregionen trocknet es hingegen zunehmend ab, und ganz im Norden zeigen sich am Nachmittag erste Auflockerungen. Bei mäßigem Wind aus nördlichen Richtungen bleiben die Temperaturen auf 8 bis 16 Grad beschränkt.

Der Mittwoch hält im Bergland und in den südlichen Landesteilen weiterhin trübe Bedingungen bereit, im Tagesverlauf fallen vereinzelte Regenschauer, die jedoch deutlich schwächer ausfallen als an den Vortagen. Nennenswerte Aufhellungen bleiben dort selten, während im Donauraum und nördlich davon sowie im östlichen Flachland ein Wechselspiel aus Sonne und Wolken bei überwiegend trockenen Verhältnissen zu erwarten ist.

Der Wind weht schwach bis mäßig aus Nordost, die Temperaturen steigen langsam wieder an und erreichen 9 bis 18 Grad.

Meteorologen weisen darauf hin, dass die Häufung und Heftigkeit solcher Unwetterlagen mit großem Hagel und Superzellen in den letzten Jahren deutlich zugenommen haben, was von vielen Experten als ein klares Indiz für die Auswirkungen des Klimawandels in Mitteleuropa gewertet wird.