Erfahren Sie mehr über Mariä Empfängnis. Warum feiert Österreich am 8. Dezember diesen bedeutenden katholischen Feiertag und welche historischen Hintergründe prägen seine Bedeutung?
Am 8. Dezember begeht die katholische Kirche das „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“. Dieses Fest, auch als Mariä Empfängnis bekannt, würdigt nicht die Jungfräulichkeit Mariens, sondern die Überzeugung der Kirche, dass Maria von Anfang an ohne Sünde war. Die biblische Verkündigung an Maria, „Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir“, führte im Laufe der Jahrhunderte zur Erkenntnis im katholischen Glauben, dass Maria eine „Begnadete“ war und in ungetrübter Freundschaft mit Gott lebte.
Unbefleckten Empfängnis
Papst Pius IX. verkündete das Dogma von der ‚Unbefleckten Empfängnis Mariens‘ im Jahr 1854, und es ist eine Glaubenslehre der katholischen Kirche. Anders als die jungfräuliche Empfängnis Jesu, die von allen christlichen Konfessionen akzeptiert wird, bezieht sich die Unbefleckte Empfängnis auf die Überzeugung, dass Maria ohne Erbsünde empfangen wurde.
Name erst 1708
Der Feiertag, ursprünglich von Anselm von Canterbury eingeführt, trug im 12. Jahrhundert den Namen „Tag der Empfängnis der Allerheiligsten Gottesmutter durch Anna“. Unter Papst Sixtus IV. wurde er 1477 als Hochfest etabliert und auf den 8. Dezember gelegt. Erst im Jahr 1708 erhielt er den Namen „Mariä Empfängnis“. Er wird seither genau neun Monate vor dem Fest der Geburt Marias gefeiert.
Tradition in Österreich
In Österreich hat Mariä Empfängnis eine tief verwurzelte Tradition, die bis in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges zurückreicht. Nach einer vorübergehenden Abschaffung in der NS-Zeit wurde der Feiertag dank einer Unterschriftenaktion nach dem Zweiten Weltkrieg wieder eingeführt. Im Jahr 1955 beschloss der Nationalrat, den 8. Dezember als Dank für die wiedergewonnene Freiheit Österreichs erneut zum Feiertag zu erklären. Seitdem ist dieser Tag arbeitsfrei, obwohl die Erlaubnis zur Ladenöffnung an diesem Tag kontrovers diskutiert wird.
Erinnerung an den jugoslawischen Tag der Republik: Nationalfeiertag eines vergangenen Staates
In anderen europäischen Ländern wie Deutschland ist Mariä Empfängnis kein gesetzlicher Feiertag. Während in der Schweiz in katholischen Kantonen und Gemeinden der 8. Dezember den Sonntagen gleichgestellt ist. Auf internationaler Ebene wird der Feiertag in südamerikanischen Staaten wie Argentinien, Chile, Kolumbien, Peru und Paraguay begangen. Sowie in einigen europäischen Ländern wie Portugal, Spanien und Italien.
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