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PANDEMIE

Wie ist die Corona-Lage? – Kanzler Kurz mit neuen Details

(FOTO: BKA/Dragan Tatic)

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat am Freitag, einen Tag nach seiner Israel-Reise, ein Coronavirus-Update an die Bevölkerung gegeben. Unter anderem zur Lage bei den Impfungen.

Nach seinem Israel-Trip meldete sich Bundeskanzler Sebastian Kurz bei einer Pressekonferenz am Freitag mit einem Corona-Lageupdate für Österreich zurück. Einer der Punkte bei der Konferenz war auch ein „Update zur Impfstoffproduktion in Österreich“ mit dem Geschäftsführer von Polymun Scientific, Dietmar Katinger. Das Unternehmen mit Sitz in Klosterneuburg spielte bereits im vergangenen Jahr bei der Entwicklung von Covid-Impfstoffen eine zentrale Rolle: „Wir sind seit letztem Jahr mit Biontech/Pfizer an der Entwicklung des Impfstoffs beteiligt“, so Katinger. 

„Sie wissen, die Pandemie ist für uns alle eine enorme Herausforderung und es gibt nur einen Ausweg: Die Impfung“, begann Kanzler Kurz die Konferenz. Bisher wurden österreichweit 722.964 Corona-Impfungen im elektronischen Impfsystem vermerkt, 481.344 Menschen haben die erste, 241.620 Menschen die zweite Dosis erhalten.

Die Entwicklung des Impfstoffs sei eine enorme Herausforderung für die Wissenschaft und man sei stolz, dass Österreich bei der Entwicklung mithilfe von Polymun seinen Teil beitrage, so Kurz.

Die Pandemie ist für uns alle eine enorme Herausforderung und es gibt nur einen Ausweg: Die Impfung“

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP)

100.000 zusätzliche Dosen für Österreich
„Das österreichische Unternehmen Polymun wird einen wichtigen Beitrag für mehr Impfstoff für Österreich und die EU leisten. Es freut mich, dass es gelungen ist, die Lieferung von fünf Millionen zusätzlichen Dosen mithilfe für die EU sicherzustellen und damit auch 100.000 Impfdosen mehr für uns in Österreich“, so Kanzler Kurz.

Konkret stellt das Unternehmen in Klosterneuburg Lipid-Nanopartikel für den mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer her, also bestimmte Fette, die für den „Transport“ der Boten-RNA zu den menschlichen Körperzellen notwendig sind. Das ist ein schöner Beitrag für ganz Europa, mitten aus Europa“ und er sei sehr stolz auf diesen Beitrag, so Kurz. Die Zusammenarbeit laufe seit Anfang 2020, so Polymun-Geschäftsführer Dietmar Katinger.

Möglichst schnell zur Normalität zurück
Der Kanzler sagte über die Impfstoffbeschaffung, dass man derzeit auch mit Russland und China Gespräche führe, weil es nicht um geopolitische Fragen gehe, sondern „wie man möglichst viele Leben retten und möglichst schnell zur Normalität zurückkehren“ könne. Die Impfstoffe aus China und Russland hätten allerdings noch keine Zulassung durch die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA).

Am Donnerstag hatten die Regierungschefs von Israel, Dänemark und Österreich bekannt gegeben, eine gemeinsame Stiftung für Forschung und Entwicklung zur Bekämpfung von Covid-19 zu gründen. Kurz traf dabei in Israel auf Premier Benjamin Netanyahu und seine dänische Amtskollegin Mette Frederiksen. Auch um ein Vorbereiten auf neue Virus-Mutationen sei es bei dem Treffen gegangen.

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„Nicht neue Unsicherheit schaffen“
Die Corona-Fälle selbst würden „im erwartbaren Ausmaß“ steigen, im Sommer solle aber Normalität möglich sein, so der Kanzler. Kritik am vorgeschlagenen grünen Pass könne Kurz nicht nachvollziehen: Er kämpfe dafür, dass sich die Grenzen wieder öffnen, die Wirtschaft wieder an Fahrt aufnehme, Arbeitslose in Jobs zurückkehren und Menschen in den Urlaub fliegen könnten.

Ansteckungszahlen sollten nicht täglich kommentiert werden, um „nicht Unsicherheit in der Bevölkerung zu schaffen“, so der Kanzler auf die Frage, ob die hohen Coronazahlen die geplante Gastro-Öffnung kippen lassen könnten. Er schaue sich die Zahlen täglich am Morgen und am Abend an und wolle sie nicht täglich kommentieren, da es um klare Maßnahmen gehe, die kommuniziert werden müssten, so Kurz.

„Dann sind wir alle betrogen worden“
Weitere Themen: Beim Sputnik-Impfstoff warte man auf eine Zulassung durch die Europäische Arzneimittelbehörde, beim Skandal um Hygiene Austria wiederum gehe es um ein privates Unternehmen, bei dem sich Kurz „volle Aufklärung“ erwarte. Jemandem politisch die Verantwortung zuschieben zu wollen, sei „unredlich“: „Wenn es hier Betrug gibt, sind wir alle betrogen worden“. Letzter Punkt: Der Kanzler will noch am Freitag mit den Landeshauptleuten beraten, wie alle Über-65-Jährigen möglichst schnell geimpft werden können.