Unerwartetes Risiko: Eine Mutter stirbt nach dem Trinken von 2 Litern Wasser in kurzer Zeit. Wie viel ist zu viel und welche Gefahren birgt ein Übermaß an Wasser? Ein tiefgehender Blick auf das Phänomen der Wasservergiftung und wie man sie vermeidet.
Eine tragische Geschichte aus den USA wirft Licht auf ein weit verbreitetes Missverständnis: Ein Übermaß an Wasser kann tödlich sein. Eine 35-jährige Mutter erlitt eine tödliche Wasservergiftung, nachdem sie zwei Liter in nur 20 Minuten konsumiert hatte. Doch wie viel ist zu viel?
Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) raten, nicht mehr als 1,4 Liter pro Stunde zu trinken. Das sind etwa sechs Gläser. Doch was passiert, wenn man dieses Limit überschreitet?
Medizinischer Notfall: Hyponatriämie
Das Trinken von zu viel Wasser kann zu einer Hyponatriämie führen, bei der der Natriumspiegel im Blut bedrohlich sinkt. Natrium ist essentiell für die Regulierung der Wassermenge im Körper und die Steuerung von Blutdruck, Nerven und Muskeln. Ist das Gleichgewicht aus dem Lot, können zusätzliche Flüssigkeiten die Körperzellen zum Anschwellen bringen. Besonders gefährlich ist dies im Gehirn, da das Organ aufgrund des Schädels keinen Platz für die Schwellung hat. Mögliche Folgen sind Krampfanfälle und Koma, die tödlich enden können.
Symptome und Auswirkungen
Die Symptome einer Hyponatriämie können vielfältig sein und reichen von Erbrechen, Kopfschmerzen und Verwirrung über Müdigkeit, niedrigen Blutdruck und Muskelschwäche bis hin zu Krämpfen. Auch wenn sie nicht immer sofort ernst genommen werden, liegt die Sterblichkeitsrate bei den Betroffenen bei rund 25 Prozent.
Hyponatriämie kann durch zu viel Wasser verursacht werden, aber auch Energydrinks oder andere Flüssigkeiten können das Natriumgleichgewicht aus dem Gleichgewicht bringen. Nieren- und Herzversagen sowie bestimmte Medikamente können ebenso Auslöser sein.
Das richtige Maß finden
Doch wie viel Wasser sollten wir nun trinken? Wie Dr. Elena Salagean betont: „Die Menge an Wasser, die als ‚zu viel‘ gilt, hängt von der Körpergröße, dem Gewicht und dem allgemeinen Gesundheitszustand ab. Es gibt keinen generellen Grenzwert für zu viel Wasser, da die Menge von Person zu Person variiert. Vor allem Sportler oder Menschen, die in heißen Klimazonen leben, benötigen möglicherweise mehr Wasser als andere.“
Bestimmte Personengruppen, wie Schwangere, Menschen, die ein intensives Training absolvieren, oder Personen, die sich von einer Krankheit erholen, müssen möglicherweise mehr trinken. An heißen Tagen kann der Bedarf ebenfalls steigen – jedoch sollte das Wasser nicht in kurzer Zeit konsumiert werden.
„Generell ist es am besten, nach dem eigenen Durstgefühl zu trinken und es nicht zu übertreiben“, rät Dr. Salagean.
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