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Zele Lipovaca: ,,Wir haben uns nie nach den Trends gerichtet.“

KOSMO: Das letzte Album, Jukebox, haben Sie 2020 herausgebracht. Planen Sie vielleicht schon ein neues Album?

Zele: Es gibt keine Regel, wie und wann wir neue Studioalben herausbringen und ob die dann alle Erwartungen erfüllen. Ob es Winter, Sommer, Frühling oder Herbst ist, ist, glaube ich, völlig egal, ebenso wie Erwägungen, wie viele Singles man herausgeben muss, bevor ein neues Album das Licht der Welt erblickt. Inzwischen haben wir das lang erwartete Live-Album mit Doppel-CD und Blue-Ray-Ausgabe sowie die Doppel-LP „Live in Beograd“ veröffentlicht, sodass die Fans bis zum neuen Album dieses Material erkunden oder die neuen Lieder genießen können, von denen vielleicht noch eines als Single herauskommt, bevor wir das Studioalbum machen.

KOSMO: Sie haben mit dem großen Tony Martin, dem Sänger von Black Sabbath, zusammengearbeitet. Können Sie uns mehr über diese Kooperation erzählen? Wie war die Zeit mit Martin?

Zele: Mit Tony Martin habe ich an meinem Instrumentalalbum „Internal Waves of Love“ zusammengearbeitet und es war eine hervorragende Kooperation. Tony Martin ist ein typischer Engländer – witzig und kommunikativ – und die Zusammenarbeit mit ihm war ausgesprochen leicht.

Es tut mir leid, dass Martin mit Black Sabbath gerade eine schwere Zeit durchmachte, weil sie sich neu orientieren mussten und gerade nicht auf dem Gipfel des Erfolgs waren, denn ich glaube, dass er unter anderen Umständen noch  viel mehr gegeben hätte. Neben dem Lied „Missing You“, für das wir auch ein Video aufgenommen haben, habe ich noch ein Lied in der Schublade, das Martin gesungen hat und das vielleicht auf meinem nächsten Solo-Album erscheinen wird.

KOSMO: Man kann Divlje Jagode kaum als Band beschreiben, die nur ein einziges musikalisches Genre spielt. Jedes Album ist eine Geschichte für sich. Wie schaffen Sie es, so viele Jahre lang neue Sounds zu produzieren und sich der Musikszene anzupassen?

Zele: Ich habe mich niemals den Trends oder der Musikszene angepasst. Ich bin niemals den Weg des geringsten Widerstands gegangen, sondern bin immer meiner Intuition gefolgt.

,,Ich bin niemals den Weg des geringsten Widerstands gegangen, sondern bin immer meiner Intuition gefolgt.“ (Foto: Igor CC Kelcec)

Es stimmt, jedes Album ist eine Geschichte für sich, aber nicht deswegen, weil ich das so wollte und geplant habe. Der Hauptgrund waren die häufigen personellen Veränderungen, vor allem bei den Sängern. In dieser Situation blieb mir nichts Anderes übrig, als den Sound, die Produktion und die Komposition in erster Linie nach dem Sänger auszurichten und dann erst nach den kreativen Möglichkeiten der übrigen Musiker der Band.

Mit wem würden Sie in Zukunft gerne einmal zusammenarbeiten und was sind überhaupt Ihre Zukunftspläne?

Zele: Ich habe nie große Pläne gemacht. Ich glaube, es ist am besten, weiterhin das zu machen, was wir am besten können. Es braucht auch nicht viel Verstand, um zu wissen, wann man aufhören muss.