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Wohnungsbau

200 Wohnungen: Umstrittenes Bauprojekt in Ottakring startet

Symbolbild. (FOTO: iStock/goce)
Symbolbild. (FOTO: iStock/goce)

In Ottakring sind Pläne zur Errichtung von 200 Wohnungen auf starken Widerstand von Bürgern und politischen Vertretern gestoßen. Dabei soll ein ehemaliges Gärtnerei-Areal in der Gallitzinstraße 8-16 umgestaltet werden. Trotz intensiver Bemühungen einer Bürgerinitiative und der Wiener ÖVP, das Vorhaben zu stoppen, haben die Bauarbeiten bereits begonnen.

Das Projekt stößt seit seiner Ankündigung auf Widerstand. Die Bürgerinitiative „Pro Wilhelminenberg“ und die Wiener Volkspartei (ÖVP) sind die prominentesten Gegner. Beide Parteien äußerten Bedenken hinsichtlich des Einflusses des Vorhabens auf das lokale Klima und das Landschaftsbild der Gegend.

Wiener Bauordnung

Die Bürgerinitiative forderte noch im Mai einen sofortigen Projektstopp und eine Re-Evaluierung nach der neuen Wiener Bauordnung. „Ottakring ist Teil des UNESCO Biosphärenpark Wienerwald und die Frischluftschneise Liebhartstal- Wilhelminenberg ist eine der wesentlichen Frischluftschneisen im Westen Wiens, die für die Kühlung der Stadt in Zukunft nicht blockiert werden sollte“, erklärten die Aktivisten. Sie fordern, dass „Wohnraumschaffung nur mehr im rechtlich geschützten Einklang mit der Natur und der Bevölkerung und in voller behördlicher Transparenz stattfinden“ dürfe.

Bezirksparteiobmann

Die Wiener ÖVP äußerte ähnliche Bedenken. Stefan Trittner, der Bezirksparteiobmann der Volkspartei Ottakring, kritisierte: „Diese Grünfläche mit Bäumen, Sträuchern und Wiesen wirkt besonders an heißen Tagen als wichtige Abkühlung in dem Grätzl. Wenn sie nun verbaut wird, bedeutet das nicht nur eine weitere Bodenversiegelung im großen Stil, sondern auch, dass die Frischluftschneise Liebhartstal erheblich verbaut wird“.

Trotz der Proteste wurden bereits 2019 rund 16.000m² Grünfläche für das Bauvorhaben umgewidmet und die ersten Baumrodungen haben bereits begonnen. Es bleibt abzuwarten, ob die Bürgerinitiative und die Wiener ÖVP weitere rechtliche Schritte einleiten werden, um das Projekt zu stoppen.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.