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KIRCHENPOLITIK

Baby-Tod nach Taufe: Druck auf orthodoxe Kirche steigt

(FOTO: iStock)

Nachdem ein Säugling drei Mal in Wasser getaucht wurde und starb, gibt es neue Streitpunkte unter Orthodoxen.

Das Baby ist vor wenigen Tagen bei einer orthodoxen Taufe gestorben. Der Kopf des Kindes wurde dabei mehrfach unter Wasser gedrückt. Dadurch füllte sich die Lunge mit Weihwasser und das Baby erlitt einen Herzstillstand. Sogar der Priester hatte bemerkt, dass etwas nicht stimmt, da das Baby viel weinte.  Der Vater erzählte, dass dem Säugling die Nase blutete, bevor es zu einem Herzstillstand kam. Die Eltern riefen umgehend die Rettungsdienste an, doch jede Hilfe kam zu spät. Im Krankenhaus fanden die Ärzte 110 Milliliter Wasser in der Lunge.

In den vergangenen Jahren soll es bereits zu mehreren Todesfällen von Kleinkindern bei orthodoxen Taufen gekommen sein. Nun schaltet sich die Zivilgesellschaft immer mehr ein. Es wurde eine Online-Petition gestartet, welche das Ritual bei orthodoxen Taufen verbieten lassen will. Inzwischen wurden sogar 60.000 Unterschriften gesammelt.

Zunächst meinte ein Sprecher der orthodoxen Kirche, dass Taufen mit nur ein paar Tropfen Weihwasser auf der Stirn eingeführt werden soll. Allerdings erklärte der bekannte Hardliner und Erzbischof aus Rumänien, Teodosie Petrescu, dass an die Tradition nichts geändert werde. „Wir lassen uns nicht einschüchtern“, meinte Petrescu, welcher sich auch gegen zahlreiche Corona-Maßnahmen widersetzte.

Konsequenzen für Priester:
Der Sprecher der orthodoxen Kirche in Rumänien, Vasile Banescu, verkündete, dass für den Priester Konsequenzen folgen werden. Er hat sich selber suspendiert und wartet auf weitere offizielle Ermittlungen. Es droht ihm u.a. eine Gefängnisstrafe. Die Kirche ist offiziell der Meinung, dass das Ritual eigentlich sicher ist. Man müsse nur „mit der Hand Nase, Mund und Ohren bedecken“, solang das Kind für eine Sekunde im Wasser ist. Ob das Ritual tatsächlich abgeschafft wird, bleibt zu bezweifeln.