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Bundesheer: Ab April kommt Grundwehrdienst für Frauen!

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Ab April soll es für Frauen die Möglichkeit eines „freiwilligen Grundwehrdienstes“ geben. (FOTO: iStock/Svitlana Hulko, Teka77)

Im Zuge des Frauentages kündigte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) eine Neuerung im Bundesheer an: Ab April soll es für Frauen die Möglichkeit eines „freiwilligen Grundwehrdienstes“ geben, der inhaltlich dem regulären Grundwehrdienst entspricht. Bisher konnten Soldatinnen lediglich direkt in eine Kaderlaufbahn einsteigen, was die Frauenquote im Bundesheer limitierte. Mit dieser Neuerung sollen Frauen nun verstärkt gefördert und motiviert werden, sich für eine Karriere im Bundesheer zu entscheiden.

Während dieser Zeit haben Frauen die Möglichkeit, den Soldatenberuf und sämtliche Karriereoptionen beim Heer kennenzulernen. „Wir wollen Frauen auch diesen Zugang ermöglichen“, so Tanner.

Im Gegensatz zu Frauen hatten Männer bisher die Möglichkeit, während ihres Grundwehrdienstes das Bundesheer und seine verschiedenen Karrierewege kennenzulernen. Laut Verteidigungsministerin Tanner haben sich dadurch 40 Prozent der Männer erst während ihres Dienstes für eine Karriere beim Bundesheer entschieden. Frauen, die den neuen „freiwilligen Grundwehrdienst“ absolvieren, haben jedoch die Option, jederzeit monatlich zu kündigen, falls der Beruf nicht ihren Erwartungen entspricht.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner plant außerdem, den Ausbildungsdienst für Mannschafts- und Chargenfunktionen zu öffnen. Hierfür seien keine gesetzlichen Änderungen notwendig, da der Rechtsrahmen des Ausbildungsdienstes bereits vorhanden ist, erklärte Tanner. Die Bezahlung entspricht mit rund 1.250 Euro dem Niveau des Ausbildungsdienstes und ist somit gleichgestellt mit der Bezahlung der Soldaten.

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Girls Day am 27. April

Im Rahmen des diesjährigen Girls‘ Day am 27. April will das Bundesheer verstärkt die Werbetrommel für den „freiwilligen Grundwehrdienst“ bei Frauen rühren. Interessierte Frauen sollen dabei aktiv angesprochen und nach der Anmeldung zum Stellungstermin eingeladen werden. Um auch gemischte Stellungen durchführen zu können, werden derzeit die Rahmenbedingungen in den Stellungsstraßen angepasst. Dazu werden Bedienstete, Ärzte und Psychologen extra geschult.

Laut Aussage von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner beträgt der Frauenanteil bei der Truppe derzeit 4,3 Prozent, was 645 Soldatinnen entspricht. Im Vergleich zu vor zehn Jahren, als der Anteil bei 2,3 Prozent und somit 350 Soldatinnen lag, ist das eine Steigerung. Die meisten der 645 Soldatinnen sind als Unteroffiziere (302) tätig. Im Jahr 2023 werden insgesamt 348 Unteroffiziere mit dem Dienstgrad Wachtmeister beim Bundesheer ausscheiden, davon 22 Frauen. Der höchste Rang, den weibliche Offiziere derzeit innehaben, ist der Dienstgrad „Brigadier“, welchen zwei Frauen bekleiden.