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INTEGRATION

Deutschkenntnisse: Mit Sprachförderung gegen „Ghettoklassen“

(Foto: YouTube/orf.at/screenshot)

Bildungsminister Faßmann (ÖVP) hat seine Pläne präsentiert: „Ghettoklasse“ sieht er als unangebrachten „Kampfbegriff“. Künftig werden mehr Stunden pro Woche Deutsch unterrichtet werden, sowohl in Volksschulen als auch in AHS und Neue Mittelschule.

Vor dem Schuleintritt sollten die Schüler bereits sprechen können. Dies sei ein zentraler Punkt der ÖVP-FPÖ-Regierung, der ab Herbst 2018 konkretisiert werden soll. Bildungsminister Heinz Faßmann sieht Deutschförderklassen für jene Kinder vor, die Sprachdefizite aufweisen.

Diese Klassen würden über einen eigenen Lehrplan mit vielen Stunden Sprachtraining und standardisierte Tests, die vom Ministerium kontrolliert werden, verfügen.

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Um diese Aufgabe bewältigen zu können sollen weitere 300 Lehrer zusätzlich angestellt werden, berichtet die „Kleine Zeitung“. In diese Klassen würden rund 30.000 Kinder betreut werden. Besonderes Augenmerk wären Städte, wo es eine große Zuwanderung gäbe, wie in Wien, Graz oder Linz.

In den Förderklassen würden die Kinder in 15 bis 20 Wochenstunden nach einem gesonderten Lehrplan in deutscher Sprache unterrichtet werden. Bei Gegenständen wie Zeichnen, Musik oder Turnen würden die Kinder in einer normalen Regelklasse zugeteilt werden.

Dabei würden keine „Ghettoklassen“ entstehen, kündigte Faßmann schon im ORF-„Morgenjournal“ an. Diese Sorgen versucht Faßmann auszuräumen. Zwar würden die Kinder ihre Zeit vermehrt außerhalb ihrer Stammklassen verbringen, aber mit anderen Kindern innerhalb einer Schule.

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Für Faßmann sei der Begriff „Ghettoklasse“ ein unangebrachter „Kampfbegriff“. Für Kinder soll das „Hineinstoßen in das Sprachbad ohne Rettungsring“ nicht zielführend.