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BALKANISCHES BLUT

Diese Tierrassen stammen vom Balkan! (FOTOS)

Der Internationale Kynologenverband (FCI)
Er wurde 1911 in Paris mit dem Ziel gegründet, die Gesundheit und Kategorisierung von Hunderassen zu fördern. An der Gründung waren Deutschland, Belgien, Österreich, Frankreich und Holland beteiligt und der heutige Sitz des Verbands befindet sich in Thuin, Belgien. Die Hauptaufgaben des Verbands sind neben der Bewahrung der Gesundheit der Hunde und der Kategorisierung ihrer Rassen die Organisation internationaler Hundeveranstaltungen und die Verbesserung der Beziehung zwischen Hund und  Mensch. Der Verband hat heute 90 Mitgliedsstaaten und Vertragspartner (ein Partner pro Land) und es wurden über 335 Hundearten registriert. Der Verband bewilligt aufgrund der Standards in den einzelnen Ländern internationale Rassestandards, wobei die körperliche und seelische Gesundheit der Hunde absolute Priorität besitzt.

Der Dalmatiner

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FOTO: iStockphoto

Wenn Sie die Kirche der Muttergottes der Engel in Veli Lošinj auf der kroatischen Insel Lošinj besuchen und die Fresken auf dem Altar genau anschauen, werden Sie einen Dalmatiner entdecken. Einen Dalmatiner sieht man auch auf einem Fresko in Zaostrog. Diese alten Darstellungen des Dalmatiners weisen ebenso wie auch Kirchenchroniken aus dem 16. und 17. Jahrhundert klar auf die Herkunft dieser Rasse hin, nämlich auf den südlichen Mittelmeerraum, genauer gesagt auf Dalmatien. Die ersten Beschreibungen des Dalmatiners wurden im Bistum Đakovo gefunden, und zwar in Akten des Bischofs Petar Bakić aus dem Jahr 1719 sowie in Schriften von Andreas Keczkemety aus dem Jahr 1737. Diese Hunderasse wurde mit dem lateinischen Namen „Canis Dalmaticus“ bezeichnet. Der bekannte walisische Zoologe Thomas Pennant, beschrieb die Dalmatiner in seiner Arbeit „Synopsis of Quadrupeds“ von 1771 als sehr selbständig und bezeichnete die Rasse mit dem Namen, den wir noch heute kennen. Als Herkunftsgebiet der Rasse nannte er Dalmatien. Auch der englische Graphiker Thomas Bewick nannte den Dalmatiner „dalmatinischen oder Erziehungshund“. Die erste inoffizielle Standardisierung der Rasse erfolgte 1882 durch den Engländer Vero Shaw. Mit der Gründung des „Dalmatian Club“ in England 1890 wurde die Rasse offiziell standardisiert. Der FCI führt die Dalmatiner in seinem Verzeichnis als „dalmatinischen Jagdhund“.

Allerdings zweifeln einige Kritiker trotz der Beweise, die klar auf ihre dalmatinische Herkunft hindeuten, an diesem Ursprung und führen an, dass es Dalmatiner bereits vor Tausenden von Jahren gegeben habe. Zur Untermauerung ihrer These ziehen sie altgriechische Fresken sowie auch Zeichnungen in ägyptischen Pharaonengräbern heran, auf denen man die Konturen von Hunden sieht, die sehr an Dalmatiner erinnern. Wie wir alle jedenfalls aus dem Zeichentrickfilm „101 Dalmatiner“ wissen, unterscheiden sich diese Hunde von anderen durch die schwarzen Flecken auf ihrem schneeweißen Fell. Der Dalmatiner ist ein relativ großer Hund (60 cm und mehr) und erreicht ein Gewicht von 30 kg. Der schlanke Vierbeiner hat einen eleganten und harmonischen Körperbau und einen langen Hals. Dalmatiner sind nicht nur verschmust, treu und liebevoll, sondern auch sehr aktiv und energiegeladen. Außerdem sind sie sehr intelligent, aber auch sensibel. In der Erziehung müssen sie Konsequenz erfahren und große Strafen oder Schläge bewirken bei ihnen nichts, sondern können sie höchstens brechen.

Informationen
Herkunft: Dalmatien (Kroatien)
Verwendung: Begleithund
Durchschnittliche Lebensdauer: 9 bis 15 Jahre
Farben: mehrfarbig, weiß, schwarz, beige
Temperament/Aktivität: xxxx
Futtermenge: xxxx

Das Resavka-Schwein

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FOTO: www.cepib.org.rs

Das Resavka-Schwein ist aus einer unbeabsichtigten Kreuzung eines Šumadija-Schweins mit einem Berkshire-Schwein im Mündungsgebiet der Velika Morava, der Mlava und der Resava in den Gebirgsgebieten im Osten Serbiens entstanden. Der lokale Name für diese Rasse lautet „Vezičevska“-Schwein. In Körperbau und Charakter ähnelt es dem Morava-Schwein. Der Körper der Resavka ist mittellang und –breit. Der Kopf ist lang und schmal mit hängenden oder halb hängenden Ohren. Die Farbe ist gefleckt mit dichten, glatten Borsten von gelb-schwarzer Farbe. Es gehört zu den mittelschweren Rassen des Fleisch- und Fett-Typs.

Der Herzegowiner Miniesel

Screenshot Youtube_giDDRu.i;
FOTO: Screenshot Youtube_giDDRu.i;

Über den Herzegowiner Esel, eine autochthone Rasse, wurde sehr wenig geschrieben und ebenso wenig geforscht. Der Herzegowiner Esel ist klein. Typisch für ihn sind die starke Konstitution und der harmonische Körperbau. Er hat sehr lange, muskulöse Ohren, seine Augen sind ausdrucksvoll, der Hals mittellang und die Brust ist flach und schmal. Seine Beine sind fest mit starken Knochen, die Hufe sind klein, aber hart und an das karstige Gelände angepasst. Wie die meisten anderen Eselrassen wird auch dieser Esel zum Ziehen von Lasten eingesetzt.

Die bunte Ziege „Šarena koza“

fraxinus croat
FOTO: fraxinus croat

Die kroatische Šarena koza ist die zahlreichste Ziegenrasse, obwohl ihre Zucht jahrelang verboten war. Sie entwickelte sich in den karstigen und kargen Gebieten des Velebit, der Dinara, der Kamešnica und des Biokovo, wo sie noch heute am häufigsten gehalten wird.

Wegen ihrer Geschicklichkeit und Beweglichkeit kann sie auch in diesen unzugänglichen Gebieten gehalten werden. Ihr alter Name lautete Balkanziege. Sie gehört zur Gruppe der primitiven Rassen und ist von guter Widerstandskraft, starker Konstitution und Bescheidenheit gekennzeichnet.

Die Marmorierte Forelle

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FOTO: www.cepib.org.rs

Die Marmorierte Forelle oder „Pastrmka glavatica“ ist ein Süßwasserfisch, der in den Nebengewässern der Adria lebt. Er hat einen charakteristischen großen Kopf, der 22 % bis 25 % der gesamten Körperlänge einnimmt. Die Zähne und Kiefer sind sehr stark. Sein Kopf scheint wie aus Marmor, daher hat er auch seinen lateinischen Namen erhalten. Die Pastrmka glavatica lebt in den Flüssen zwischen den südwestlichen Alpen und  Albanien. Sie lebt in den Flüssen Soča, Idrijica, Vipava, Neretva, Zeta, Morača, Beli Drim, Bojana und im Skutari-See. Aufgrund der Wasserverschmutzung gehört sie zu den gefährdeten Arten.

Der Serbische Hochflieger

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FOTO: www.cepib.org.rs

Er gehört zu den ältesten autochthonen Taubenrassen und gilt als der beste Hochflieger in unserem Land. Er stammt von den türkischen Tauben ab, die serbische Züchter nach dem Abzug der Türken aus Serbien übernahmen und mit einheimischen Tauben kreuzten. Er zeichnet sich durch seine sehr langen Flüge aus, auf denen er über 12 Stunden in einer Höhe von 800 bis 1500 Metern unterwegs ist. Angeblich entstand die Rasse um das Jahr 1800 herum im Gebiet Zentralserbiens, und  der erste Standard wurde 1972 verabschiedet. Die Farbe variiert zwischen Weiß, verschiedenen Grautönen und Schwarz.

Das Pogrmuša-Huhn

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Die Pogrmuša oder Živičarka ist klein, zart und relativ schmal und kann sogar fliegen. Meistens ist sie schwarz oder rebhuhnartig gemustert, aber sie kann auch bunt sein und viele Farbkombinationen, Nuancen und ein schillerndes Federkleid aufweisen. Sie ist von starker Konstitution, widersteht Krankheiten und toleriert karge Zuchtbedingungen. Sie ist ein spätreifes Huhn mit geringem Reproduktionspotential; sie braucht zum Auswachsen 7 bis 9 Monate (insgesamt 60 bis 80 Eier). Obwohl sie fast halbwild ist, wird sie auf einigen Bergbauernhöfen noch immer gezüchtet.

Der Lipizzaner

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Vor fast 500 Jahren kaufte der österreichische Erzherzog Karl II. vom Bischof von Triest die heruntergekommene Villa „Lipica“ in Slowenien, um hier Pferde für Paraden und staatliche Feierlichkeiten zu züchten. Das war im Jahre 1580. Die Grundlage für die Entstehung der ältesten kultivierten Pferderasse in Europa bildeten mehrere Rassepferde aus den Karstgebieten, die bereits in der Antike für ihre Schnelligkeit, Ausdauer und Kraft bekannt waren. An der Entwicklung der Lipizzaner waren auch Pferde aus Italien (Polesine) beteiligt sowie auch neun Hengste und 24 Stuten aus Spanien. Später kamen auch Pferde aus Dänemark (Frederiksborg) und aus dem deutschen Gestüt „Lippe-Bückeburg“ in die Zucht. Die edlen Pferde aus Spanien (Andalusien), nach denen sich die berühmte Wiener Reitschule „Spanische Hofreitschule“ nennt, wurden bis zum späten 18. Jahrhundert in Lipica aufgenommen, um die Gene aufzufrischen.

Bis zum 18. Jahrhundert kreuzten die Experten in Lipica vorsichtig auch eine arabische Pferderasse hinein, um den barocken Typ, d.h. das barocke Aussehen der Pferde zu bewahren. Bis zum heutigen Tag haben sich sechs Pferderassen erhalten, die von diesen Vorvätern aus dem 18. Jahrhundert abstammen. Lipica ist der Geburtsort dieser graziösen Pferde, aber die Hengste, die sich heute in der Spanischen Hofreitschule befinden, werden im Bundesgestüt „Piber“ in der westlichen Steiermark gezüchtet. Der Typ des Lipizzaners, der dort gezüchtet wird, ist barock, während in Lipica heute vorwiegend moderne Reitpferde gezüchtet werden. Die Lipizzaner sind etwas empfindlicher als andere Rassen. Sie sind sehr folgsam, ergeben, intelligent und ausdauernd. Obwohl gut lenkbar, haben sie doch ein starkes Temperament.

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